HSG erkämpft sich beim TuS Dansenberg ein 25:25-Unentschieden
Die 1. Herren der HSG Rodgau Nieder-Roden haben sich mit einem Punktgewinn beim TuS Dansenberg in die kurze Weihnachtspause geschleppt. Stark ersatzgeschwächt und nach kräftezehrenden Wochen ohne jegliche Pause auf der letzten Rille laufend, zeigten die Schützlinge von Trainer Jan Redmann zwar keine hochklassige, aber sehr wohl eine kämpferisch überzeugende Leistung und kamen nach einer 60-minütigen Achterbahnfahrt der Gefühle zu einem verdienten 25:25-Remis.
Wie schon in der Vorwoche beim Sieg über die HSG Friesenheim-Hochdorf II kamen die „Baggerseepiraten“ auch bei den mit viel höheren Ambitionen in die Saison gegangenen Gastgebern aus dem Kaiserslauterner Stadtteil, die unter der Woche ihren Trainer entlassen hatten, prima aus den Startlöchern und führten nach vier Spielminuten mit 3:0. Danach kam das Heimteam aber besser in die Partie, und nach dem Ausgleich (7.) entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit ständig wechselnden Führungen.
Dramatisch wurde es dann in der 21. Spielminute: Bei einem erweiterten Gegenstoß wurde HSG-Akteur Ben Seidel gefoult und traf beim daraus resultierenden Sturz seinen Gegenspieler unabsichtlich mit dem Knie an der Schläfe. Dieser blieb bewusstlos auf dem Spielfeld liegen, wurde aber unter anderem von Johannes von der Au sofort in eine stabile Seitenlage gebracht, sodass der Dansenberger nicht seine Zunge verschluckte. Die mit vielen umstrittenen Entscheidungen auf beiden Seiten für reichlich Kopfschütteln sorgenden Schiedsrichter verhängten gegen Seidel eine Zwei-Minuten-Strafe – und gaben Freiwurf für die HSG.
Die Hessen waren im Anschluss an diese Szene verständlicherweise erst einmal ziemlich konsterniert, und ihnen gelang bis zur Halbzeitsirene nur noch ein einziger Treffer. Dansenberg hingegen nutzte die technischen Fehler und Fehlwürfe der Gäste konsequent aus und hatte zur Pause mit 13:11 die Nase vorn.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Pfälzer zunächst tonangebend und lagen in der 44. Spielminute mit 21:18 in Front. Mit einer Auszeit rüttelte HSG-Trainer seine Schützlinge jedoch nochmals wach und er wechselte den zuvor auf der Bank schmorenden Niklas Roth ein. Ein gelungener Schachzug des erfahrenen Trainers, denn der junge Rückraumspieler erzielte in der letzten Viertelstunde vier Treffer und war – neben der nun deutlich besser agierenden Deckung – hauptverantwortlich dafür, dass die „Baggerseepiraten“ fünf Minuten vor dem Abpfiff beim 24:23 erstmals nach langer Zeit wieder selbst in Führung gehen konnten.
Nach dem Ausgleich der Gastgeber erzielte der in Anbetracht der dünnen Personaldecke reaktivierte Routinier Philippe Kohlstrung in der 58. Spielminute zwar die abermalige Führung für die „Redmänner“, doch Dansenberg gelang sieben Sekunden vor dem Ende der alles in allem verdiente Ausgleich.
Mit dem konnte auch Jan Redmann gut leben: „Natürlich ist es schade, dass wir nicht gewonnen und in der Schlussphase in Überzahl zwei freie Würfe vergeben haben. Aber unterm Strich bin ich sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Jungs, die viel Leidenschaft gezeigt und sich aus einer schwierigen Phase Mitte der zweiten Hälfte erfolgreich zurückgekämpft haben.“
Ebenso positiv bewertet der Coach das bisherige Abschneiden der Rodgauer Torjäger in der ausgesprochen ausgeglichenen 3. Liga Südwest, in der sie mit 19:13 Punkten auf Rang 5 ins neue Jahr gehen. „Ich würde dem Team bis hierher eine 2- geben, denn nach dem kompletten personellen Umbruch vor der Saison hat die junge Mannschaft bis auf wenige Durchhänger sehr ordentlich gespielt“, so Redmann.
Seine Spieler können nun erst einmal ihre Akkus aufladen, was vor allem mit Blick auf die ersten Spiele im Jahr 2023 dringend erforderlich sein wird. Denn dann bekommen es die „Baggerseepiraten“ hintereinander mit allen vier vor ihnen liegenden Teams zu tun – und gleich zum Auftakt kommt es am 14. Januar in der RODAUSTROM Sportarena zum ewig jungen Derby gegen den Tabellenzweiten HSG Hanau.
Es spielten gegen Dansenberg: Marco Rhein (TW), Philipp Hoepffner (TW), Ben Seidel (3), Simon Brandt, Henning Schopper (7/1), Jonas Markert, Florian Stenger (2), Philippe Kohlstrung (2), Oskar Fink, Niklas Roth (4), Philip Wunderlich, Johannes von der Au (3), Benedikt Gräsl, Filip Brühl (4) und Niklas Geck.