HSG Rodgau Nieder-Roden steht nach 29:28-Sieg beim Stralsunder HV kurz vor dem Einzug in den DHB-Pokal
Die 1. Herren der HSG Rodgau Nieder-Roden sind nur noch einen Schritt vom Einzug in den DHB-Pokal der nächsten Saison entfernt. Dank eines schwer erkämpften, aber verdienten 29:28-Erfolgs beim Stralsunder HVin ihrerdrittenPartie des Ligapokals stehen die „Baggerseepiraten“ mit 5:1 Punkten auf Rang 1 der Gruppe 1 und benötigen aus dem abschließenden Heimspiel am kommenden Samstag, 13. Mai, gegen die Bergischen Panther „lediglich“ einen Punkt zur erfolgreichen Qualifikation.
Dass sie dann alle Trümpfe in der eigenen Hand haben, haben sie nach den Worten von Trainer Jan Redmann sich selbst und einer „extrem coolen Leistung“ zu verdanken. Denn die äußeren Umstände sprachen eigentlich gegen die Rodgauer Drittliga-Handballer. Nicht nur steckte ihnen die mit knapp 800 Kilometern (einfache Strecke!) längste Auswärtsfahrt der HSG-Historie in den Knochen. Vielmehr bekamen sie es auch mit einem sehr starkenGegner zu tun, derihnen schon im Hinspiel trotz des am Ende recht deutlichen 34:28-Sieg alles abverlangt hatte und diesmal von über 800 Fans nach vorne gepeitscht wurde.
Kein Wunder also, dass die Anfangsphase den Hausherren gehörte, die nach fünf Spielminuten mit3:1 in Front lagen. „Einige meiner Jungs benötigten nach der extrem langen Anfahrt halt eine etwas längere Anlaufzeit, um auf Touren zu kommen, und die beeindruckende Kulisse motivierte unseren Gegner natürlich zusätzlich, der in seinem letzten Heimspiel unbedingt die letzte Chance auf die Qualifikation für den DHB-Pokal nutzen wollte“, berichtete Redmann.
Seine Schützlinge kamen gleichwohl immer besser in die Partie und gingen ihrerseits mit 4:5 (9.) beziehungsweise 5:7 (13.) in Führung. Und diesen Vorsprung verteidigten die Hessen bis kurz vor der Pause (11:13), ehe die Mannschaft von der Ostsee zur Pause auf 13:14 verkürzen konnte. „Wir haben vor allem im Mittelblock eine richtig gute Verteidigung gestellt und Gegentore fast nur über die Außen oder Gegenstöße bekommen“, fasste der HSG-Coach die ersten 30 Minuten zusammen. „Im Positionsspiel hatten wir Stralsund hingegen weitgehend unter Kontrolle und sie oftmals ins Zeitspiel gezwungen.“
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel sehr intensiv und umkämpft, wobei sich das Aushängeschild des größten Handballvereins Mecklenburg-Vorpommerns zunächst wieder leichte Vorteile erarbeitete: 18:17 stand es in der 38. Spielminute, 21:19 sechs Minuten später, und dieser Zwei-Tore-Rückstand der „Redmänner“ hatte auch nach 50 Minuten (24:22) Bestand. Dann aber gelangen den Gästen drei Treffer binnen zwei Minuten in Folge, und nachdem derTabellendritte der Staffel Nord noch einmal zum 25:25 ausgleichen konnte, machten die Mannen um Kapitän Marco Rhein den Sack endgültig zu. Den Treffer (ins leere Stralsunder Tor) zum vorentscheidenden 26:29 erzielte mit Niklas Geck. Während er in der Schlussphase die Abwehr stabilisierte, waren die gesamte Spielzeit überPhilipp Keller und Philip Wunderlich die herausragenden Rodgauer Abwehrstrategen. Im Angriff setzten vor allem Simon Brandt und Johannes von der Au wichtige Akzente – aber eigentlich wollte Jan Redmann gar keinen seiner Akteure explizit herausheben. „Die waren alle extrem fokussiert auf dieses Spiel, haben sich nur ganz wenige technische Fehler erlaubt und diese schwierige Aufgabe einfach super gelöst“, war der Trainer somit rundum zufrieden mit den Darbietungen seiner Schützlinge.
Ähnlich überzeugend sollten die nun auch in der letzten Begegnung dieser kräftezehrenden Spielzeit agieren – und das nicht nur, um die Qualifikation für den DHB-Pokal in trockene Tücher zu bringen. Vielmehr steht beim Saison-Halali auch die Verabschiedung von vier verdienten Spielern (Philipp Keller, Niklas Geck, Benedikt Gräsl und Felix Mann) auf dem Programm. Und dafür wäre ein Sieg natürlich der passende Rahmen. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr in der heimischen Rodaustrom Sportarena.
Es spielten gegen die Bergischen Panther: Marco Rhein (TW), Philipp Bludau (TW), Philipp Keller, Felix Mann, Simon Brandt (5), Henning Schopper (5/2), Nils Haus, Florian Stenger (1), Niklas Roth (1), Philip Wunderlich (1), Johannes von der Au (6), Ketil Horn (1), Benedikt Gräsl (4), Filip Brühl (4), David Wucherpfennigund Niklas Geck (1).