Bei der 22:29 (14:16)-Auswärtsniederlage in Wülfrath wäre mehr drin gewesen –

Foto: Tamay Adanir (7/2) war erfolgreichste HSG-Werferin

 

Für die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden endete die Fahrt nach Nordrhein-Westfalen mit einer 22:29 (14:16)-Niederlage. Dabei stand die Reise schon im Vorfeld unter keinem günstigen Stern. Zusätzlich zu den Ausfällen und Angeschlagenen gesellten sich unter der Woche auch Christine Burgard und Pia Magnago krankheitsbedingt dazu. Damit fehlten den Rodgauerinnen die beiden Top-Torjägerinnen der letzten Jahre und ein wesentlicher Teil ihrer Offensivkraft. „Wir hatten Wülfrath angesichts unserer schwierigen Personalsituation um eine Spielverlegung gebeten“, berichtete Ergün Sahin. „Leider hat der Gegner unser Anliegen ablehnt, was ich als unsportlich empfinde“, ärgerte sich der HSG-Trainer. „Auch weil dieses Spiel um einige Wochen vorgezogen worden war und wir dabei seinerzeit einer Bitte von Wülfrath entsprochen hatten.“

 

Als alleinige Begründung für das Endergebnis wollte Nieder-Rodens Coach das Verhalten der Wülfrather allerdings nicht gelten lassen – auch nicht, dass er den einen oder anderen Siebenmeterpfiff vermisst hatte. Schließlich konnten seine Baggerseepiratinnen in der ersten Halbzeit den widrigen Vorzeichen trotzen und dagegenhalten. „Wir haben sehr diszipliniert angefangen und wir waren im Spiel drin“, hob Ergün Sahin hervor. Im zweiten Abschnitt musste sein Team auf die geschwächt ins Spiel gegangene Kreisläuferin Katharina Keller verzichten. Sie wurde geschont, um kein Risiko einzugehen. Mit zunehmender Spieldauer schlichen sich bei ihren Mannschaftskameradinnen zu viele technische Fehler ein. „Außerdem hatten wir zu wenig Bewegung zum Tor“, erkannte Sahin. So kippte die Begegnung in Richtung der Gastgeberinnen.

 

Der Trainer sprach von einer „insgesamt guten Leistung, die viel Kraft gekostet hatte.“ Er übte aber erstmals in der Saison leichte Kritik. „In der Defensive sind uns nach hinten raus zu viele Fehler unterlaufen“, ärgerte sich Ergün Sahin, auch weil der Kontrahent aus Wülfrath keinesfalls übermächtig war. „Wenn wir hier richtig aufspielen, können wir das Ding erfolgreich nach Hause bringen“, vermisste der Coach ein bisschen die Spielintelligenz und mitunter die allerletzte Konsequenz. Beides sollte nächstes Wochenende, am Sonntag in Recklinghausen, mit im Gepäck sein, um die aktuell schwierige Situation zu meistern. „Wir müssen uns selbst aus dem tiefen Sumpf ziehen“, so Sahin.