Im zweiten Heimspiel soll der erste Sieg eingefahren werden –

Am kommenden Sonntag treffen die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden in der RODAUSTROM Sportarena auf die HSG Bad Wildungen Vipers – Spielbeginn ist um 17 Uhr. Vor anderthalb Jahren wäre dieses Duell um Ligapunkte noch undenkbar gewesen. Da spielten die Gäste aus der nordhessischen Kurstadt noch in der Eliteklasse des deutschen Frauenhandballs, der ersten Bundesliga. Nach zwei Abstiegen in Folge sind die Vipers nun in der Drittklassigkeit angekommen. Und als ob dieser tiefe Fall nicht schon bitter genug gewesen wäre, geht es immer noch ein bisschen schlimmer: Im Sommer stand Bad Wildungen ohne Mannschaft da und sogar ein Rückzug wurde diskutiert. Inzwischen konnte der Kader international aufgefüllt werden. Die ersten beiden Partien in der neuen Runde wurden allerdings mit lediglich acht Spielerinnen absolviert.

Vipers gut gestartet

Umso überraschender war der deutliche 25:18-Auftaktsieg der Kurstädterinnen in eigener Halle gegen Mainz 05 II. Auch vergangenes Wochenende konnte mit kleiner Kapelle ein Erfolgserlebnis eingefahren werden: Bad Wildungen holte beim 28:28-Unentschieden in Recklinghausen einen Punkt, steht nun bei 3:1-Zählern. Dabei drehte das Team von Trainer Steffen Obst einen Vier-Tore-Rückstand, um zwischenzeitlich seinerseits auf vier Treffer davonzuziehen. Die aktuell nicht optimalen Bedingungen scheinen die Vipers also enger zusammenrücken zu lassen, sorgen für zusätzliche Energie. Und Verstärkungen sind bereits da: Drei brasilianische Junioren-Nationalspielerinnen sollen den Wildunger Kader ergänzen, bis zuletzt standen ihrem Einsatz bürokratische Hürden entgegen.

Zu 100 Prozent da sein

„Entgegen allen Vermutungen hat Bad Wildungen jeden Kritiker verstummen lassen“, sagt Nieder-Rodens Trainer Florian Lebherz. „Wir dürfen die Mannschaft auf keinen Fall unterschätzen und müssen von der ersten Minute zu 100 Prozent da sein. Selbst mit dem kleinen Kader kann Wildungen dagegenhalten. Wir müssen ganz klar in der Abwehr im Verbund stehen, um die Eins-gegen-eins Durchbrüche zu vermeiden. Das Tempospiel des Gegners müssen wir frühzeitig unterbinden und dadurch Fehler provozieren. In der Abwehr ist Wildungen sehr aggressiv, hier gilt es unsere Fehlerquote aus den letzten zwei Spielen zu minimieren. Unsere Angriffe müssen wir konzentriert und diszipliniert ausspielen. Ich bin überzeugt davon, dass meine Mannschaft nach der guten Trainingswoche alles in die Waagschale werfen wird, um die ersten Punkte für den Klassenerhalt zu sichern“, betont Florian Lebherz, dem weiterhin Kristin Amos, Julika Leichthammer, Anika Nazarenus und Jil Riecke fehlen werden.