Rassiges Duell gegen den SC Longerich endet ohne Sieger –

Am Ende der temporeichen 60 Minuten freuten sich beide Teams über einen Punktgewinn – und das völlig zu recht. Denn diese hochklassige Partie hatte wahrlich keinen Verlierer verdient. Das sahen neben beiden Trainern auch die knapp 350 Zuschauer in der RODAUSTROM Sportarena so, die Zeuge eines qualitativ sehr ansprechenden Drittligaspiels wurden.

Es ging direkt mit hoher Schlagzahl los, gnadenlos bestraften die Hausherren die etwas verschlafene Anfangsphase der Longericher. Die hatten wohl noch etwas an der überraschenden Heimniederlage gegen Münster zu knabbern. Aber wer darauf gehofft hatte, dass die Gäste aus der Domstadt einen ähnlich schwachen Tag wie vor Wochenfrist erwischen würden, sah sich ganz schnell getäuscht. Über den überragenden Spieler des Abends -Lukas Martin Schulz- fanden die Longericher  zurück in die Partie. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch bei extrem hohem Tempo und sehr geringer Fehlerquote.  Trotz einer dreifachen Überzahl Mitte der ersten Halbzeit, gelang es den Rodgauern nicht, sich entscheidend von ihren Kontrahenten abzusetzen. Ganz im Gegenteil nahmen jetzt die Kölner die Zügel in die Hand, so dass sich HSG-Trainer Sommer beim 9:11 zu einer Auszeit gezwungen sah.  In der Tat schien er die richtigen Worte gefunden zu haben,  denn mit einem 4:0-Lauf gingen die Baggerseepiraten ihrerseits in Führung. Die hatte allerdings nicht lange Bestand, denn vor allem Schulz, mit 10 Treffern bester Werfer des Abends, hielt die HSG-Defensive mächtig auf Trab. So gingen die Gäste mit einer knappen 15:16 Führung in die Kabinen.

Auch nach dem Seitenwechsel schalteten die Akteure auf dem Parkett keinen Gang runter. Reihenweise fielen spektakuläre Tore, beide Teams ackerten um jeden Zentimeter Hallenboden, wobei es körperlich robust, aber erfreulicherweise sehr fair zuging. Bis zur 51. Minute konnte sich kein Team mit mehr als einem Tor absetzen, erst dann schafften es die Kölner, sich einen minimalen Vorteil zu erarbeiten (26:28). Doch die Rodgauer, die verletzungsbedingt  einige zusätzliche Ausfälle verkraften mussten, wollten sich dem letztjährigen Drittplazierten noch nicht geschlagen geben. Ein eigener 3:0-Lauf brachte die 29:28-Führung, da hielt es schon keinen der Zuschauer mehr auf den Sitzen. Longerich glich erneut aus, im Gegenzug brachte Sam Hoddersen seine Farben wieder in Front. Nach einem Ballgewinn bot sich die Möglichkeit, eine Vorentscheidung zu erzwingen, aber nachdem der vierte von fünf Strafwürfen verworfen wurde, witterten die Gäste in Unterzahl ihre Chance. Jonas Kämper war es letztendlich vorbehalten, den 31:31 Endstand zu erzielen, mit dem alle Beteiligten gut leben konnten. „Wir haben  ein wirklich hochklassiges Spiel gesehen, beide Teams haben viel investiert und deshalb ist die Punkteteilung absolut gerecht. Die Jungs haben sich wirklich durchgebissen, das war heute mit den ganzen Verletzten nicht einfach“, so Trainer Christian Sommer, der mit der gezeigten Leistung sehr zufrieden war.

Schon am Freitag geht es für die Baggerseepiraten weiter, dann trifft man im Derby auf den bärenstarken Aufsteiger der TSG Münster.