Verdienter 34:32 (16:15) Heimsieg gegen HG Saarlouis –

Foto: Haltungsnote 1a – Jonas Markert erwies sich als Abwehrfels in der Brandung 

Schon gut fünf Minuten vor dem Abpfiff glich die RODAUSTROM Sportarena einem Tollhaus, keinen der gut 600 Anwesenden, darunter auch Rodgaus Bürgermeister Max Breitenbach, hielt es mehr auf den Sitzen. Denn was die beiden Teams im Topspiel der 3. Liga Südwest den Zuschauern boten, war Handballsport vom Allerfeinsten. Knallharte Zweikämpfe, sehenswerte Treffer, spektakuläre Paraden und vor allem eine Heimmannschaft, die nie den Glauben an sich verlor und mit einem unwiderstehlichen Endspurt den Favoriten aus dem Saarland in die Knie zwang.

Die Partie begann recht verhalten, beiden Teams war der Respekt vor dem anderen deutlich anzumerken und so dominierten zunächst die Defensivabteilungen inklusive Torhüter. Doch nach gut fünf Minuten nahm die Begegnung deutlich an Fahrt auf, dabei hatten die Baggerseepiraten  zunächst etwas die Nase vorn, führten 6:4, 10:8 und 13:11. Simon Brandt zog im Rückraum geschickt die Fäden, setzte immer wieder seine Nebenleute ein oder entwickelte selbst reichlich Torgefahr. In der Abwehr mussten die Jungs von Trainer Christian Sommer Schwerstarbeit verrichten. Die exzellente Rückraumreihe der Gäste um Kapitän Tom Paetow stellte mehrfach unter Beweis, warum sie nach Höherem streben. „Natürlich kannst Du gegen Saarlouis nicht alles wegverteidigen, dafür haben sie viel zu viel Qualität. Aber ich finde wir haben das im Verbund mit den Torhütern wirklich gut gelöst“, so Sommer nach der Partie. Philipp Hoepffner  vereitelte in der ersten Halbzeit einige gute Torgelegenheiten und war somit ein Faktor, der dazu beitrug, dass die Rodgauer mit einem hauchdünnen Vorsprung in die Kabinen gingen.

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich am engen Spielverlauf zunächst nichts, wobei diesmal die Saarländer ein bis zwei Treffer vorlegen konnten. Nun wurde es zusehends hektischer, reihenweise gab es Zweiminutenstrafen für beide Seiten, doch bei aller Härte und Brisanz gab es keine wirklich groben Fouls zu beobachten. Beide Teams gingen mit vollem Einsatz zu Werke, die Gäste aus Saarlouis schienen ab der 40. Minute das Momentum auf ihrer Seite zu haben. Sehr zur Freude der fast 100 mitgereisten Fans verschafften sich die Saarländer durch  einen Doppelschlag von Tom Paetow einen Drei-Tore Vorsprung . Und auch nachdem Abwehrchef Durmishi die Rote Karte wegen 3×2 Minuten gesehen hatte, hielt dieser Abstand noch bis zur 47. Minute. Was anschließend passierte, dürfte noch vielen lange in Erinnerung bleiben. Mit einem eigenen 4:0 Lauf drehten die Baggerseepiraten das Spiel, da gab es schon Standing Ovations von den völlig euphorisierten Fans. Fast schon wie im Rausch nahmen Hoddersen & Co. den Gegner jetzt auseinander, aus dem 24:27-Rückstand wurde innerhalb von nur acht Minuten ein 30:28 Vorsprung. Und als Nick Weiland von Linksaußen zum 31:28 einnetzte gab es überhaupt kein Halten mehr. Zwar wollte Gästetrainer Lützelberger mit einem Team-Timeout die Notbremse ziehen, doch der HSG-Zug hatte keine Bremse mehr. Souverän und abgeklärt spielten die Baggerseepiraten die verbleibende Zeit runter und schon eine Minute vor Abpfiff wurde „Oh wie ist das schön“ auf der Tribüne angestimmt. Eine überragende Mannschaftsleistung, die mit einem absolut verdienten Sieg gekrönt wurde und dank der Zeitumstellung auch noch gebührend lange gefeiert wurde.

„Solche Spiele hast du maximal alle zwei, drei Jahre mal. Heute war es wieder so weit. Die Mannschaft ist an die Leistungsgrenze gegangen, das war auch nötig, um gegen so ein Spitzenteam zu bestehen. Kompliment auch an Saarlouis, die tolle Fans und super Stimmung  mitgebracht haben. Es war ein echtes Topspiel. Wir freuen uns jetzt über diesen Sieg und genießen den Blick auf die Tabelle“, so HSG Pressesprecher René Marzo.