Toller Einsatz bei der 31:32-Niederlage gegen Wülfrath wird nicht belohnt –

Sie waren so nah dran am ersten Heimsieg, es fehlte nur ein Wimpernschlag. Doch letztlich unterlagen die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden dem TB Wülfrath mit 31:32 (20:15). Dabei war die letzte Minute der Drittligapartie an Dramatik kaum noch zu überbieten. 20 Sekunden vor Schluss hatten die Baggerseepiratinnen beim Stand von 31:31 und eigenem Ballbesitz die Chance auf den entscheidenden Punch. Doch sie verloren den Ball und mussten drei Sekunden vor Spielende selbst den Knockout hinnehmen. „Eine ganz bittere Niederlage“, konstatierte Florian Lebherz. „Wir hätten definitiv zwei Punkte verdient gehabt“, betonte Nieder-Rodens Trainer. „Nicht die bessere Mannschaft hat gewonnen, sondern die clevere.“ Man habe dem Gegner die Routine angesehen. Trotz des doppelten Punktverlustes war Lebherz äußerst stolz auf sein Team, „weil die Mädels alles reingeworfen haben.“

Gefühlt befanden sich die HSG-Damen schon auf der Siegerstraße. Zur Pause lagen sie mit 20:15 in Führung, überstanden kurz vor der Halbzeitsirene sogar eine doppelte Unterzahl schadlos – Sina Schultheis erzielte in dieser schwierigen Spielkonstellation eines ihrer sechs Tore. „Wir waren im ersten Abschnitt wahnsinnig gut“, lobte Florian Lebherz. „Uns sind lediglich zwei Fehlwürfe und vier technische Fehler unterlaufen.“ Nach dem Seitenwechsel schien es zunächst so weiterzugehen. Die Baggerseepiratinnen führten in der 35. Minute nach einem Treffer der neunfachen Torschützin Jil Riecke mit 23:17. Doch nach und nach begann der Vorsprung zu schmelzen. Beim Stand von 28:24 sah es immer noch nach einem Erfolgserlebnis aus (47.), aber schon bald war Wülfrath dran: Auf der Anzeigetafel leuchtete nur noch eine 29:28-Führung für die Baggerseepiratinnen (54.). Dreieinhalb Minuten vor Schluss gelang Katharina Keller (4) das 31:29, sie war wie ihre Schwester Laura reaktiviert worden. Ihr Treffer reichte nicht, weil Wülfrath noch dreimal traf und nichts mehr zuließ.

Der Blick auf die Statistik gibt einen Fingerzeig, woran es auch gelegen haben könnte. „In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr so clever verteidigt, zu viele Zeitstrafen kassiert“, erkannte Florian Lebherz. Und offensiv gab es nach dem Pausentee zehn Fehlwürfe und elf technische Fehler, ein Wert, der den Unterschied zu Halbzeit eins deutlich macht. Dass sein Team dennoch bis kurz vor Schluss vorne lag, war nicht zuletzt Torhüterin Sophie Born zu verdanken, die der Trainer besonders hervorhob: „Sie hat wichtige Paraden gezeigt und uns damit im Spiel gehalten“, so Lebherz. Für seine Mannschaft gilt es jetzt, die Köpfe schnell wieder hochzubekommen und das Positive mitzunehmen. Denn schon am Sonntag, 16. November, wartet beim Tabellennachbarn HC Leipzig II das nächste wegweisende Spiel. Mit der gegen Wülfrath gezeigten Leistung sollte dort etwas möglich sein.