Wie fasst man dieses Spiel zusammen? Eine perfekte erste Halbzeit, ein sicher geglaubter Sieg fast verspielt – und am Ende dank großer Moral doch noch einen Punkt gegen den Tabellenzweiten aus Pforzheim gerettet.

Die Baggerseepiraten wollten unbedingt verhindern, das nächste Heimspiel zu verlieren. Trainer Rudi Frank hatte einen klaren Matchplan vorbereitet, und die Mannschaft zeigte von Beginn an die nötige Bereitschaft, beide Punkte in Nieder-Roden zu behalten.

Erste Halbzeit: 14:11 – Matchplan geht auf

Die Gastgeber starteten mit einer aggressiven, nach links verschobenen 5:1-Abwehr, um den wurfstarken Rückraum der Pforzheimer aus dem Spiel zu nehmen. Diese Variante funktionierte perfekt: Nach zehn Minuten führten die Baggerseepiraten bereits 6:1, Pforzheim reagierte mit einer frühen Auszeit. Bis zur 27. Minute lief alles nach Plan – 13:8 für Nieder-Roden. Besonders die rechte Angriffsseite der Gäste wurde durch Philipp Maul nahezu komplett neutralisiert, der Abwehrblock stand wie eine Wand, und Torwart David Helfrich glänzte mit starken Paraden.

Doch kurz vor der Pause schlichen sich die bekannten Probleme ein: vergebene freie Chancen und ein 3:0-Lauf der Gäste. So ging es mit 14:11 in die Kabine.

Zweite Halbzeit: 8:11 – Vom sicheren Sieg zum Zittern

Nach der Pause zunächst das gleiche Bild: Bis zur 34. Minute führten die Baggerseepiraten komfortabel mit 17:12. Alles deutete darauf hin, dass die Punkte in Nieder-Roden bleiben würden. Doch dann kam der Bruch: unnötige Zeitstrafen, drei verworfene Siebenmeter und überhastete Abschlüsse. Pforzheim nutzte die Schwächephase konsequent, während ihr Torwart sich zum Siebenmeter-Killer entwickelte.

In der 56. Minute fiel der Ausgleich zum 20:20. Ein riskanter Kempa-Versuch im nächsten Angriff blieb erfolglos, und Pforzheim ging erstmals in der zweiten Halbzeit in Führung (20:21). Rudi Frank nahm die Auszeit, um sein Team für die letzten 160 Sekunden neu einzustellen.

Drama pur in den letzten Sekunden

  • 57:56 – Nieder-Roden vergibt die Chance zum Ausgleich.
  • 58:51 – Pforzheim verpasst die 2-Tore-Führung.
  • 59:14 – Ausgleich für die Baggerseepiraten: 21:21!
  • 59:49 – Gäste werfen vorbei, doch ein Foul führt zum Siebenmeter: 21:22 für Pforzheim.
  • 59:59 – Ein schneller Angriff führt zum Siebenmeter für Nieder-Roden! Die Halle steht Kopf. Der Kapitän Niklas Klein übernimmt Verantwortung und trifft zum 22:22-Endstand.

Mit dieser Moral und Einstellung können die Baggerseepiraten selbstbewusst zum nächsten Auswärtsspiel nach München reisen. Die Münchner mussten zuletzt eine deutliche 30:39-Niederlage in Melsungen hinnehmen – vielleicht die nächste Chance für Nieder-Roden.

Die Stimme des Trainers Rudi Frank:

„Heute haben wir ein spannendes und intensives Jugendspiel erlebt – mit allem, was dazugehört! Die Dramatik in den letzten Minuten und der Druck, den eine ganze Saison mit sich bringt, lassen sich nur in solchen Spielsituationen lernen. Ich hoffe, dass meine Mannschaft an die kämpferische Leistung aus München anknüpft und sich auch in diesem schweren Auswärtsspiel die Chance auf Punkte erarbeitet!“

Es spielten:
David Helfrich und Gabriel Iacob; Timo Braun, Ole Brosch, Paul Christan, Paul Ehrlich, Miro Hundur, Jannis Klein, Niklas Klein, Norman Kotzur, Dennis Kvashchenko, Philipp Maul, Noah Schmidt