Baggerseepiraten unterliegen dem Tabellenführer mit 31:25 (18:14)
Mit reichlich Frust im Gepäck traten die Rodgauer Handballer am Samstagabend die Heimreise aus dem gut 150 Kilometer entfernten Ferndorf an. Das hatte weniger mit der Niederlage beim unangefochtenen Spitzenreiter zu tun, sondern viel mehr mit einer Szene, die sich unmittelbar nach Anpfiff zugetragen hatte. Es waren erst 30 Sekunden gespielt, als im ersten Angriff der Rodgauer Rückraumshooter Ketil Horn ohne Fremdeinwirkung umknickte und sich dabei das Knie verdrehte. An den Gesichtern der in der Nähe befindlichen Spielern konnte man schon Böses erahnen. „Die genaue Diagnose steht noch aus, aber wir müssen wieder von einer schweren Verletzung ausgehen“, so ein sichtlich geschockter Trainer Jan Redmann. Seinem Team merkte man zunächst nichts an, ganz im Gegenteil hielten die Baggerseepiraten nicht nur mit, sondern gingen nach gut zwanzig Spielminuten sogar mit 12:13 in Führung. Dabei zeigte sich erneut die gefürchtete Flügelzange Brühl/Hassler als sehr treffsicher. Aber auch das Spiel über Kreisläufer Stenger funktionierte gut. Der ständige Unruheherd war von der Ferndorfer Abwehr oftmals nur unfair zu stoppen, was einige Zweiminutenstrafen gegen die Hausherren zur Folge hatte. Kurz vor der Halbzeit leisteten sich die HSG´ler aber einige kleine Unkonzentriertheiten, die postwendend in Gegentoren endeten. In dieser Phase musste Coach Redmann schon reichlich improvisieren, denn mit den krankheitsbedingt verhinderten Wucherpfennig, Roth und Schäfer fehlten personelle Alternativen. So brachten die Rodgauer, die mit drei A-Jugendlichen angereist waren, Lukas Juric in der Abwehr und der 18-jährige erledigte seine Aufgabe gegen die hochkarätigen Ferndorfer mit Bravour. Trotzdem setzten sich die Gastgeber vor der stimmungsvollen Kulisse von über 1000 Besuchern bis zur Halbzeit auf 18:14 ab. Auch nach Wiederanpfiff blieben Schopper & Co. auf Tuchfühlung, ohne aber den Rückstand entscheidend verkürzen zu können. Ein humorloser 3:0 Lauf brachte dann die Vorentscheidung, denn kräftemäßig war man einfach nicht mehr in der Lage, die Partie zu drehen. So endete die Partie standesgemäß mit 31:25, doch das Ergebnis war an diesem Abend nur Nebensache. Auch Pressesprecher Marzo zollte der Leistung des Teams Respekt: „Wie die Jungs trotz aller Nackenschläge mitgehalten haben, war schon top. Wir gehen personell jetzt aber wirklich auf dem Zahnfleisch, müssen uns irgendwie in die Winterpause retten. Mal sehen, wie wir das nächste schwere Auswärtsspiel gestalten können. Aber das Allerwichtigste aus unserer Sicht ist, dass die Diagnose bei Ketil nicht ganz so negativ ausfällt.“