Es war ein Spiel mit zwei komplett unterschiedlichen Gesichtern, aber am Ende zählt, dass die zwei Punkte in der RODAUSTROM Sportarena blieben. Die zweite männliche B-Jugend der HSG Rodgau Nieder-Roden rang am Sonntagabend die JSGmB Hainhausen/Dietzenbach mit 43:36 nieder, musste dafür aber einen echten mentalen Kraftakt in der zweiten Halbzeit leisten.

Der Start in die Partie war bezeichnend: Den Baggerseepiraten fehlte der Zugriff. Die Abwehrreihe agierte zu passiv, ließ sich immer wieder vom Gegner aushebeln, und auch im Angriff wirkte das Zusammenspiel uninspiriert. Während die Gäste fast nach Belieben trafen, häuften sich auf Rodgauer Seite die technischen Fehler und Fehlwürfe. Die HSG erkämpfte sich zwar zwischenzeitlich ein 7:4 (7. Minute), doch dann schlichen sich die alten Muster wieder ein. Mit einem ernüchternden 18:20 Rückstand ging es in die Kabine.

Der Schockmoment folgte kurz nach Wiederanpfiff: Die Gäste zogen schnell auf 20:23 davon. Erst ab der 30. Minute kippte das Momentum und es schien, dass die Trainer ein deutliches Wort in der Pause gefunden haben mussten. Denn nun fanden die Jungpiraten endlich ihren Rhythmus. Die Abwehr stand nun kompakter, jeder Ball wurde mit mehr Emotionen erkämpft. Der entscheidende Wendepunkt kam, als in der 31. Minute der Ausgleich zum 24:24 fiel. Der Jubel auf der Ersatzbank war groß – dieses Geräusch schien die Initialzündung zu sein, die die junge Mannschaft brauchte. Danach gaben die Baggerseepiraten die Führung nicht mehr ab. Mit einem starken 13:6-Lauf in der Schlussviertelstunde sicherte sich die HSG einen verdienten 43:36-Heimsieg.

Trainer Philipp Bludau fand nach dem Spiel klare Worte: „Die Jungs haben nicht das umgesetzt, was wir in den Trainingswochen einstudiert und besprochen haben. Klar gab es auch eine lange Spielpause seit dem ersten Spieltag, doch müssen wir es künftig besser machen. Wir waren heute im Angriff nicht clever genug.“

Der Sieg war wichtig, aber kein Grund zur Euphorie: Die zwei Punkte sind auf dem Konto. Die echten Härtetests stehen dem Team in den kommenden Wochen noch bevor.

Der Trainer ergänzte zur Rotation: „Der Spielverlauf hat uns alle überrascht und unseren Plan, kontinuierlich durchzuwechseln, torpediert. Leider kamen nicht alle Spieler wie geplant zum Zug, aber die Saison ist noch lang. Jeder im Kader wird seine Einsatzminuten bekommen.“

Es spielten:
Knud Grösbrink, Karl Hoffmann, Ben Kühnel, Albert Kvashchenko, Pepe Lauten, Henrik Lippmann, Fabian Lutz, Leon Martinac, John Louis Meincke, Matti Müller, Patrice Pohl, Niklas Preisendörfer, Nick Leonard Skornicka, Niklas Zetzsche