Hart erkämpfter 30:26 Derbysieg gegen TV Kirchzell
In der Formel 1 wird oftmals vom „letzten Tropfen Sprit“ geschrieben, mit dem ein Rennwagen das Ziel erreicht. Genau diese Formulierung trifft auch auf die Partie der Rodgauer am vergangenen Freitag zu. Das personell arg dezimierte Team setzte sich im ewig jungen Derby aber letztendlich verdient gegen die Gäste aus dem Odenwald durch.
Trainergespräch unter: https://www.youtube.com/watch?v=kVc4FK_T8OE&feature=em-upload_owner
Treffer zum 29:26 von C. Weis: https://www.youtube.com/watch?v=LebdXNWFUmc&feature=youtu.be
Trainer Hauptmann schwante schon im Laufe der Trainingswoche nichts Gutes, reihenweise mußten seine Spieler das Training absagen und so kam es, daß in Jonas Müller und Alex Weber gleich zwei Akteure gar nicht mit dabei waren. Zudem schleppte sich Michi Weidinger mit der Gesichtsfarbe eines Nikolausbartes über den Platz, seinen Kameraden Kohlstrung und Schmid erging es nicht besser. Keine guten Voraussetzungen also für das Spiel gegen den Tabellenletzten, der seinerseits ebenfalls auf einige Akteure verzichten mußte. Beide Teams starteten trotzdem sehr schwungvoll, die Abwehrarbeit wurde großzügig vernachlässigt, alle Energie floß in die Angriffsaktionen. So fielen die Tore im Minutentakt, über 4:4 und 6:6 gelang es den Odenwäldern, sich beim 8:11 erstmals auf drei Tore abzusetzen. Aktivposten waren die beiden Youngster Spross und Gläser, die mit dynamischen Aktionen die HSG-Abwehr vor einige Probleme stellten. Torjäger Timo Kaiser, der sich wieder in Wurflaune befand und mit 6 Treffern zum besten Feldtorschützen der Rodgauer avancierte, gelang dann der zwischenzeitliche 12:13 Anschluß. Die keineswegs wie ein Tabellenletzter auftretenden Kirchzeller schafften es bis zum Pausenpfiff beim 13:16 aber wieder, drei Treffer vorzulegen.
Die Marschrichtung für die zweite Halbzeit war aus Sicht der Hausherren klar: Zähne zusammenbeißen und in der Abwehr mehr Zugriff auf die agilen Rückraumschützen entwickeln. Das Vorhaben gelang zunächst nur mittelprächtig, selbst eine 6:4 Überzahl verpuffte weitgehend wirkungslos, doch dann zündeten die Baggerseepiraten den Turbo. Binnen 6 Minuten kam man zu einem 5:0-Lauf und drehte das Spiel von 14:17 auf 19:17. Die Gäste nahmen folgerichtig eine Auszeit und mußten zudem den bis dahin sehr gut parierenden Torhüter Friedrich verletzungsbedingt auswechseln. Dies nutzten die Hausherren, um sich auf 4 Treffer abzusetzen, doch die ebenfalls unermüdlich kämpfenden Gäste gaben sich noch nicht auf und waren beim 24:23 wieder in Schlagweite. Aber auch die HSG´ler warfen nun alles in die Waagschale und hatten mit Christian Weis noch ein absolutes Ass im Ärmel. Kompromisslos in der Abwehr und mit mächtig Zug zum Tor war der 23-jährige Offenbacher ein Musterbeispiel für absoluten Siegeswillen. Besonders sehenswert war sein Treffer zum 26:23, als er einen Tempogegenstoß trotz Bedrängnis unter die Latte wuchtete und sein Gegenspieler dafür noch eine Zeitstrafe erhielt. Dies war die Vorentscheidung, letztlich brachten die Rodgauer die Partie mit 30:26 über die Zeit und die gut 400 Zuschauer spendeten reichlich Beifall für die kämpferische Leistung ihrer Mannschaft. Sehr erleichtert zeigte sich Trainer Hauptmann: „Spiele gegen Kirchzell sind immer etwas Besonderes. Heute war es aufgrund der personellen Situation noch zusätzlich etwas komplizierter, da mußten wir viel improvisieren. Aber die Jungs haben das super gelöst, Kompliment !“