Eigentlich könnte man völlig entspannt zum bereits feststehenden Absteiger nach Kirchzell fahren und locker ausfspielen.
Ja, „eigentlich“, denn trotz der offensichtlichen Bedeutungslosigkeit dieses Duells, weil die HSG im Mittelfeld steht und Kirchzell längst abgestiegen ist, enthält das Spiel eine ganze Menge ganz besonderer Konstellationen, die es doch zu etwas besonderem machen
Das rein Sportliche:
- Die Baggerseepiraten brauchen um erneut den sechsten Platz in der Abschlustabelle -der die Qualifikation zum DHB-Pokal beinhalten würde- sicher zu haben noch mindestens zwei Pukte aus den lezten beiden Spielen. Dabei möchte man sich nicht auf das Heimspiel gegen Burgwedel nächste Woche verlassen
- Mit bisher 34 Punkten hat man die bisherige Rekordausbeute einer Drittligasaison derzeit egalisiert und brennt darauf diese zu toppen.
- Der TV Kirchzell spielt jetzt, wo er definitiv als Absteiger feststeht, plötzlich völlig befreit auf und konnte neben einer sehr knappen Niederlage in Bad Neustadt, die letzten beiden Heimspiele siegreich gestalten.
- Dabei wurden keine Geringeren als der HSV Hannover – von dessen Qualität sich alle HSG Anhänger am vergangenen Wochenende überzeugen konnten- und der TV Großwallstadt –seines Zeichens Ex-Aufstiegsanwärter und derzeitiger Tabellendritter- besiegt, was nach dem bisherigen Saisonverlauf doch durchaus als eine kleine Sensation bezeichnet werden kann.
Dazu kommt das persönliche:
- Es ist das letzte Auswärtspiel von Alexander Hauptmann als Trainer der HSG nach 9 außergewöhnlich erfolgreichen Jahren
- Dieses Spiel findet ausgerechnet in der Halle statt wo der gebürtige Kirchzeller als aktiver Spieler den überwiegenden Teil seiner Spiele für seinen Heimatverein bestritten hat, und nur wenige Kilometer von seinem unveränderten Wohnort.
- Auch wenn die Baggerseepiraten in den nun fünf gemeinsamen Jahren in der dritten Liga in dieser Saison zum dritten Mal vor dem TV Kirchzell in der Abschlusstabelle stehen werden, liegen sie nach Punkten derzeit aus den bisherigen 9 Duellen mit 8:10 erreichten Punkten immer noch hinten und konnten noch kein Spiel in der Festung Parzival Halle gewinnen.
- Und das ist eines der Ziele, die der scheidende Trainer sich selbst noch gesetzt hat.
Genug also um einen extrem emotionalen Verlauf zu erwarten.
Ganz nebenbei steht zu erwarten, daß sich die Mannschaft von Trainer Andi Kunz im vorerst letzten Drittliga-Heimspiel des TV Kirchzell mit einer guten Leistung von ihrem langjährigen treuen Publikum in die Oberliga verabschieden möchte.
Aber auch die Baggerseepiraten möchten sich von ihrer besten Seite zeigen und die oben aufgezählten Ziele erreichen, sodaß sicher für Hochspannung und Dramatik gesorgt ist.