Spannendes Derby gegen Aufsteiger Bruchköbel endet 25:25
Ausverkaufte Halle, beste Stimmung und zwei Mannschaften, die zumindest in kämpferischer Hinsicht voll überzeugten. Die gut 600 Zuschauer in der Wiesbadener Str. bekamen am Samstagabend ein rassiges Derby zu sehen, das nach 60 Minuten mit einer gerechten Punkteteilung endete.
Foto: Philippe Kohlstrung, mit 9 Treffern bester HSG-Schütze
Nach einer absolut ausgeglichenen Anfangsphase fanden die Hausherren gegen die kompakt stehende Gäste-Defensive allmählich zu ihrem Spiel. Über 4:4 und 8:6 lag man beim 11:7 mit 4 Toren in Front. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt hatte man aber zahlreiche gute Torgelegenheiten ausgelassen und scheiterte dabei insbesondere immer wieder am bestens aufgelegten Sulzbach, der das Tor des Aufsteigers hütete. Bis kurz vor dem Halbzeitpfiff lag man immer noch komfortabel in Front (13:10), als es zu einer besonders ärgerlichen Situation kam. Bei angezeigtem Zeitspiel schnappte sich der erneut überragende Kohlstrung die Harzkugel und versenkte selbige knallhart im Tor. Doch zur Verwunderung aller Beteiligten pfiffen die beiden Unparteiischen in diesem Moment gegen die Rodgauer. Der ansonsten nicht für Wutausbrüche bekannte Redmann ärgerte sich dermaßen darüber, daß er prompt eine Zeitstrafe erhielt.
So mußten die Baggerseepiraten den zweiten Spielabschnitt in Unterzahl beginnen und konnten dabei wichtige Erfahrungen für den weiteren Verlauf sammeln, denn ab der 38. Minute hagelte es weitere Hinausstellungen. Nicht weniger als fünfmal durfte ein HSG-Spieler fortan auf der Bank Platz nehmen, doch auch die Gäste wurden mit einigen Zeitstrafen bedacht. Die Partie wurde folgerichtig immer zerfahrener und die Bruchköbler nutzten die entstandenen Räume etwas besser als die Rodgauer. So pirschte sich der Aufsteiger nach und nach heran, spätestens beim 17:17 war die Begegnung wieder komplett offen. Auf Seiten der Gastgeber machte sich ein deutlicher Kräfteverschleiß erkennbar, gegen die aggressive Deckung mußte man viel investieren, um sich Chancen zu erarbeiten. Dies misslang immer häufiger und nach einem 0:3 Lauf geriet man beim 19:20 sogar in Rückstand. Doch nun mobilisierten Keller & Co. Auch die letzten Kraftreserven. Ständig lief man einem Rückstand hinterher, schaffte es aber immer wieder auszugleichen. Beim 24:25 kurz vor Schluß mußte man trotzdem schon die zweite Heimniederlage befürchten. Nach einem feinen Anspiel an Christian Schmid wurde dieser gefoult, den fälligen Strafwurf verwandelte Kohlstrung nervenstark zum 25:25. Da die HSG-Defensive in den verbleibenden Sekunden bombensicher stand, war dies auch gleichzeitig der Endstand. Ein hart umkämpftes aber immer faires Derby, das unter einer etwas sonderbaren Spielleitung litt, brachte somit eine Punkteteilung, mit der beide Mannschaften zufrieden sein können. Das sah auch ein sichtlich erschöpfter Jan Redmann so: „Ich denke, in Anbetracht der heutigen Umstände mit den vielen Zeitstrafen muß man der Mannschaft für das kämpferische Engagement ein Kompliment machen. Glückwunsch auch nach Bruchköbel, die sich diesen Punkt verdienet haben.“