Marco Rhein erzielt Tor des Jahres gegen Gelnhausen !!
Es war ein Derby, das alles hielt, was man sich im Vorfeld davon versprochen hatte. Knallharte Zweikämpfe, die aber sehr fair geführt wurden, voller Einsatz und eine stimmungsvolle Kulisse. Daß sich am Ende beide Mannschaften über jeweils einen Punkt freuen konnten, machte den Abend noch runder. Wobei die Gäste aus Gelnhausen aufgrund des Spielverlaufes vielleicht ein Tick zufriedener waren.
Die gut 500 Zuschauer in der sehr gut gefüllten Sporthalle an der Wiesbadener Straße kamen vom Anpfiff weg auf ihre Kosten. Der Tabellennachbar von der Kinzig zeigte schnell, daß er nicht gewillt war, kampflos die Punkte im Rodgau zu lassen. Die Redmann-Truppe ihrerseits fand gegen die aggressive 6:0 Deckung nur schwer in die Spur, immer wieder scheiterte man zu Beginn an der massierten Abwehr oder fand in Gästetorhüter Lahme seinen Meister. Beim 1:3 bat Trainer Redmann seine Jungs schon zur ersten Besprechung und forderte mehr Präzision und Durchschlagskraft von ihnen. Doch zunächst änderte sich wenig am Gesamtbild, bis zur 14. Minute hatte man gerade einmal 4 Treffer erzielt, doch dann zündeten die Rodgauer den Turbo. Geck und Stenger brachten zunächst ihre Farben in Front (6:5) und anschließend kam es zu einer Szene, über die man noch lange erzählen wird. Nach einem Fehlwurf der Rodgauer wollten die Gelnhäuser einen Tempogegenstoß einleiten, doch HSG-Torhüter Marco Rhein fing den Paß im Mittelfeld ab. Mit einem sehenswerten Tempo-Dribbling überbrückte er die 15 Meter bis zum gegnerischen Kreis und versenkte die Harzkugel am völlig verdutzten Lahme flach in die kurze Ecke. Als wäre das noch nicht genug gewesen, produzierten die Gäste beim anschließenden Anwurf einen technischen Fehler, den Tim Henkel exakt 12 Sekunden nach dem Rhein-Tor zum 8:5 nutzte. Wenn der Begriff „Die Halle stand Kopf“ jemals zu Recht benutzt wurde, dann in dieser Situation. Die Baggerseepiraten-Fans waren nun völlig außer Rand und Band, gaben Standing-Ovations und Gäste-Trainer Matthias Geiger nahm sofort das Team Time-Out, um seine Jungs zu beruhigen. Bis zum Halbzeitpfiff hielt man den Vorsprung stabil, doch das 13:10 war kein Polster auf dem man sich ausruhen konnte.
Und wie erwartet war dann auch die zweite Halbzeit ein wahrer Abnutzungskampf. Die körperlich überlegenen Gäste mit ihrem groß gewachsenen Mittelblock unterbanden immer wieder geschickt das Tempospiel der Rodgauer. Das Torewerfen fiel Kaiser & Co. zunehmend schwerer und so schmolz Stück für Stück der Vorsprung dahin. Durch einen Doppelschlag vom besten TVG-Schützen Schreiber war der Spielstand beim 18:18 wieder egalisiert. Nun wurde die Partie zum absoluten Nervenkrimi. Der in Bestform agierende Kapitän Marco Rhein kochte auch den zweiten Strafwurf ab, Kulenovic kassierte nach einer unglücklichen Aktion Rot und HSG-Youngster von der Au stellte fünf Minuten vor Ende den Zähler auf 21:19. Da sahen die Rodgauer schon wie der Sieger aus, doch das Spielglück war im weiteren Verlauf dem TVG gewogen. Zuerst bekamen die Rodgauer einen schon geblockten Ball nicht zu fassen. Der fiel TVG-Kreisläufer Bechert genau in die Hände – 21:20. Im nächsten HSG-Angriff blieb ein möglicher Pfiff bei einem Foul gegen Weidinger aus. Trotz der Rückschläge mobilisierte man noch mal alle Kräfte, zwang die Barbarossa-Städter ins passive Spiel, doch mit dem allerletzten Ballkontakt war es erneut Schreiber, der mit einem Gewaltwurf in den Winkel den 21:21 Ausgleich erzielte. Den verbleibenden letzten Angriff konnte man nicht mehr in einen Erfolg ummünzen und so blieb es beim letztlich leistungsgerechten Unentschieden. „Respekt an beide Mannschaften, ich glaube wir haben ein sehr intensives Derby mit vielen Zweikämpfen und jeder Menge Leidenschaft gesehen. Das Tor von Marco Rhein war alleine das Eintrittsgeld wert. Mit dem ersten Punktverlust im achten Heimspiel können wir daher gut leben“, gab HSG-Pressesprecher Marzo im Anschluß zu Protokoll.