Verdienter 28:22 (15:12) Erfolg gegen sehr unangenehme Coburger

Auch im allerletzten Heimspiel des Jahres 2018 blieben die Rodgauer Handballer ihrer Linie treu und verbuchten dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung die Punkte 21 und 22 auf der Habenseite. Gegen diszipliniert und spielfreudig auftretende Gäste aus Coburg mußten die Baggerseepiraten aber die allerletzten Körner aus den etwas müden Beinen herausholen, bevor am Ende der achte Heimerfolg der laufenden Runde sichergestellt war.

Und genau das, was schon in der Vorwoche der Schlüssel zum Erfolg in Dutenhofen war, nämlich der ausgeglichen und durchweg sehr gut besetzte Kader, sollte auch am Freitag wieder einmal entscheidend werden. Trainer Redmann konnte dementsprechend gar keinen seiner Jungs gesondert hervorheben, vielmehr war es war der Gesamteindruck einer kompakt auftretenden Truppe, der bei den gut 500 Zuschauern für helle Begeisterung sorgte. Da gab es zum Beispiel den wie entfesselt aufspielenden Michi „Air“ Weidinger, der mit 7 Feldtoren der erfolgreichste Werfer seiner Mannschaft war und vor allem mit der gewohnt kompromißlosen Art und Weise (gefühlt flog bei jedem seiner Tore der Torhüter mit ins Netz)  die Zuschauer von den Sitzen riss. Oder Alex „Axel“ Weber der mit zwei wichtigen Toren in der Crunch-Time für Entlastung sorgte und seine Mannschaft auf die Siegerstraße führte. Dazu gesellte sich noch Henning Schopper, der mit dynamischen Aktionen im 1:1 erfolgreich war und ein Philippe Kohlstrung der  in kritischen Phasen Verantwortung übernahm – beispielsweise in der ersten Halbzeit bei angezeigtem Zeitspiel, als er aus gut 10 Metern die Harzkugel in den Winkel einschweißte.  Auch Kreis“wühler“Florian Stenger, der permanent unterhalb des gegnerischen Abwehrradars operierte, wußte wieder zu gefallen.

Und dann gab es ja noch die Abteilung Defensive, allen voran Tim Henkel, der vor Wochenfrist vom Baunataler Top-Torjäger Gabriel als „Terrier“ geadelt wurde. Am Freitag war sein Opfer ein ausgewachsener Wolf, mit Vornamen Andreas, seines Zeichens bester Saison-Schütze der Coburger. Doch gegen den erneut bissigen Henkel gewann er kaum einen Zweikampf und kam relativ entnervt vom vorweihnachtlichen Körperkontakt am Ende der Partie auf gerade einmal 3 Treffer.  Natürlich waren auch noch andere Faktoren für die stabile Deckung ausschlaggebend. So stellten die Philipp(e)-Twins (wahlweise mit Youngster von der Au) im Mittelblock die Gegner mit ihrer laufintensiven und ballbezogenen Abwehr-Interpretation immer wieder vor unlösbare Aufgaben. Dazu kam dann hin und wieder noch ein unnachahmlicher Balldiebstahl von Philipp Keller, dem dieses außergewöhnliche Talent nur vererbt worden sein kann, denn lernen kann man so etwas nicht. Und auch die letzte Instanz in Sachen Torverhinderung lief  zu Hochform auf. Kapitän Marco Rhein trug sich wieder in die Torschützenliste ein, allerdings etwas unspektakulärer als im Heimspiel gegen Gelnhausen. Seine Diskussionsbereitschaft nach einer etwas umstrittenen Entscheidung der Unparteiischen führte dann zu einer besinnlichen 2-minütigen Denkpause auf der Bank. Der zwischen die Pfosten beorderte Sandro Wagner kochte zur Begrüßung erst mal den fälligen Strafwurf ab und parierte auch die folgenden vier Coburger Angriffe mit spektakulären Reaktionen. Und so blieb am Ende festzuhalten, daß die Rodgauer gegen keineswegs wie ein Abstiegskandidat auftretende Coburger die Oberhand behielten und damit genau die richtige Atmosphäre für die anschließende Feier mit der Jugendabteilung und den zahlreichen Fans schufen. Ein ebenso strahlender wie erschöpfter Trainer Redmann gab erleichtert zu Protokoll: „Wir können mit der Saison bisher mehr als zufrieden sein, in dieser knallharten Liga sind die Leistungsunterschiede nur marginal. Jetzt gehen wir mit einem sehr guten Gefühl in die verdiente Weihnachtspause und wollen auch im Jahr 2019 unsere Erfolgsgeschichte weiterschreiben.“   Die unter großem Jubel verkündeten Vertragsverlängerungen zahlreicher Spieler (siehe Extra-Bericht), die Danksagung an alle Helfer (vor allem an die Cheforganisatorin Yvonne Möller), das abschließende Gruppenfoto und die weihnachtliche Verpflegung in der Halle sorgten dann endgültig für beste Laune bei allen Anwesenden.