Weibliche A-Jugend macht die Sensation perfekt –

Am vergangenen Samstag stand die bundesweite Quali-Runde für die A-Jugendbundesliga auf dem Programm. Neben den Rodgauerinnen nahmen die wJSG Bad Soden (als zweiter hessischer Vertreter nachgerück, die Eulen der TSG Friesenheim, sowie die DJK SF Budenheim an der Qualifikation teil. Es ging im Modus Jeder-gegen-Jeden bei 2x 20 Minuten Spielzeit ans Eingemachte. Die Plätze 1 und 2 dieser Runde würden das Ticket zur Bundesliga 2019/2020 lösen, wohingegen die Plätze 3 und 4 in einem weiteren bundesweiten Turnier die restlichen Startplätze ausspielen müssen. Somit war das auserkorene Ziel der Jungpiratinnen klar: Es galt einen der ersten beiden Plätze zu belegen.

So machte sich der HSG-Tross, unterstützt von zahlreichen Anhängern, am Samstagmorgen auf den Weg nach Friesenheim. Nach einem ausgiebigen Sparziergang stand mit dem Gastgeber Friesenheim gleich der wohl größte Brocken auf dem Programm. Die Jung-Piratinnen waren bestens gewarnt, denn Friesenheim wurde in der vergangenen A-Jugend-Runde Meister der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.

Es entwickelte sich eine umkämpfte Partie, wobei die HSG-Mädels Probleme hatten, die Löcher in ihrer sonst so stabilen Abwehr zu schließen. Im Angriff ließen sie sich von der unkonventionellen, offensiven Abwehr der Gastgeber verunsichern, so dass man bereits nach 12 Minuten mit 6:9 im Hintertreffen lag. Die Mädels fanden im Angriff durch ihre Spielabläufe wieder Zugriff und konnten sich so durch eine 2-Minuten-Strafe eine Überzahl kreieren, die sie mit einem 3:0-Lauf konsequent nutzten und zum 9:9 Ausgleich trafen. Beim 10:10 wurden die Seiten gewechselt. Kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte stellten die Eulen aus Friesenheim den alten Abstand wieder her und führten erneut mit 10:13 (25. Minute). Die HSG-Mädels mussten nun dahin, wo es weh tut, in das Zentrum der gegnerischen Abwehr, um weitere Treffer erzielen zu können. Dies taten sie dann auch sehr beherzt, wodurch erneute Überzahlsituationen geschaffen wurden. Diese münzten die Rodgauerinnen, zeitweise in doppelter Überzahl, in eine 3-Tore-Führung kurz vor Ende um und ließen sich den 20:17 Sieg nicht mehr nehmen. Vor allem die kämpferische Leistung der Mädels war in dieser Partie bärenstark, es galt hieran anzuknüpfen.

Nun hatten die Baggerseepiratinnen erstmal eine gut 3-stündigen Pause, während die DJK SF Budenheim mit einem 26:13 Kantersieg gegen die wJSG Bad Soden ein Ausrufezeichen setzte, im Anschluss aber überraschend deutlich mit 17:25 gegen die TSG Friesenheim verlor.

Für die Jung-Piratinnen ging es nun gegen die wJSG Bad Soden, die man bereits aus der vergangenen Spielzeit und der Vorqualifikation auf Hessenebene kannte. Trotz des recht deutlichen Sieges in der Vorquali, wussten die Mädels, dass man den Gegner nicht unterschätzen durfte. Das neu zusammengewürfelte Team hatte die Zeit nach der ersten Quali-Runde genutzt, um weiter an ihren Spielabläufen zu arbeiten. Dies machte sich in der Partie bemerkbar. In den Anfangsminuten schien die Pause den Rodgauerinnen nicht gut bekommen zu sein, es entwickelte sich eine offene Partie (7:7, 15. Minute). Kurz vor der Pause konnten die Baggerseepiratinnen die Trägheit ablegen und erspielten sich einen 10:7 Vorsprung zur Halbzeitpause.

Die Rodgauerinnen blieben weiterhin konzentriert und gingen mit 14:9 in Führung (26. Minute), welche man bis zum Schlusspfiff der Schiedsrichter souverän verwaltete und letztlich einen 19:15 Sieg verbuchen konnte.

Direkt im Anschluss an diese Partie ging es gegen die im Voraus favorisierte DJK SF Budenheim. Die HSG-Mädels wussten, dass sie nun ein Finalspiel um den Einzug in die Jugendbundesliga vor der Brust hatten und waren dementsprechend motiviert, mit dem Bundesligaticket in der Tasche die Heimreise zum Baggersee feuchtfröhlich zu gestalten. Hierfür würde ein Sieg, ein Unentschieden und sogar eine Niederlage mit weniger als 6 Toren reichen. Doch bevor daran zu denken war, ging es gegen die starken Budenheimerinnen, gegen die man unbedingt einen Sieg einfahren wollte.

Es entwickelte sich erneut eine sehr enge und spannende Partie, war es doch auch für die Sportfreunde aus Budenheim die letzte Möglichkeit sich direkt zu qualifizieren. Diesen war es auch vorbehalten, die erste Führung der Partie zu markieren, welche sogar nach 11 Minuten auf zwei Tore zum 6:8 ausgebaut wurde.

Doch die Rodgauerinnen ließen sich nicht abschütteln und trugen ihren Teil zum offenen Schlagabtausch, der nun folgen sollte bei. Die Seiten wurden beim Stand von 14:14 gewechselt. Fortan dominierte die HSG das Spielgeschehen und konnte beim 17:15 in der 22. Minute erstmals mit 2 Toren in Front gehen. Gut 12 Minuten vor dem Ende waren es sogar 4 Tore, (20:16), so dass die Sensation zum Greifen nahe war. Die Baggerseepiratinnen ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen, auch wenn die Budenheimer noch etwas Ergebniskosmetik zum 22:21 Endstand betreiben durften.

Nach Abpfiff gab es kein Halten mehr, die Jubeltraube aus Rodgau hüpfte über das Feld. Bundesliga, Bundesliga, Hey! Hey! hallte es durch das Friesenheimer Sportzentrum. Nach ausgiebigen Jubelgesänge und der ein oder anderen Dusche mit einem Kaltgetränk ging es für die Mädels zurück in den Rodgau, wo dieser Erfolg auch noch mit der ein oder anderen Limonade ausgiebig gefeiert wurde.

Bei den Quali-Turnieren hat sich wieder gezeigt, wie wichtig jede Einzelne für das Team ist und wie wichtig der Teamgeist und der Zusammenhalt untereinander ist.

Nach der Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft im letzten B-Jugend Jahr und den beiden Hessenmeister-Titeln, ist dies ein erneuter Meilenstein, den sich die Mannschaft durch harte Arbeit verdient hat. Das Trainerteam ist sehr stolz auf die Mannschaft und die Entwicklung in den letzten Jahren. Die Mädels können das „Double“ aus Hessenmeisterschaft und Einzug in die Jugendbundesliga nun ausgiebig feiern, steht nun nach der langen Saison erstmal eine Verschnaufpause an.

Die Mannschaft bedankt sich herzlich bei Ihren Sponsoren und Unterstützern, den engagierten Eltern, sowie den immer zahlreichen anwesenden Fans. In der kommenden Saison 2019/2020 dürfen die Mädels nun das Abenteuer Bundesliga angehen. Die Bundesligaspiele werden in der weiblichen A-Jugend parallel zu der Oberliga Hessen, an den spielfreien Wochenenden der Oberligarunde stattfinden.

Die Mannschaft freut sich auf das Abenteuer und hofft wieder auf lautstarke Unterstützung, wenn es 2019/2020 heißt: A-Jugendbundesliga!

Es spielten und kämpften: Elli Weisenbach (TW), Zoey Weiß (TW); Kim Weiland, Christine Burgard, Mira Schuck, Sophie Krabes, Luisa Kolpak, Hannah Stenger, Jana Göbel, Sophia Ronschak, Laurie Geis, Amelie Giel, Ronja Arheiliger, Nell Gotta, Leyla Götz.

Das Trainerteam: Katharina Keller, Florian Stenger, Victoria von der Au, Maverick Weiß