SV Germania Fritzlar – HSG Rodgau Nieder-Roden 31-27 (20-12) –
Am Sonntag zur Mittagszeit machte sich die Damenmannschaft der HSG auf den Weg zum ersten Punktspiel der neuen Runde, die medizinische Abteilung meldete alle Spielerinnen fit. So wurden die neu beschrifteten Busse und einige Privatwagen bestiegen, um die rund 200 Kilometer nach Fritzlar, im schönen Nordhessen unter die Räder zu nehmen. Doch der schönste Plan ist nur so gut wie sein schwächstes Glied, ein Stau bremste die mentale Vorbereitung aus und die Mädels kamen erst 45 Minuten später als geplant in Fritzlar an.
Das Aufwärmen wurde trotzdem routiniert abgespult und das Spiel begann mit einer Führung nach einem verwandelten 7 Meter Wurf von Pia Magnago. Danach merkte man den Baggerseepiratinnen an, dass die neue Liga eine andere Hausnummer ist. So schlich sich reichlich Nervosität in die Aktionen der Spielerinnen. Bälle wurden reihenweise durch technische Fehler und Ungenauigkeiten verloren. So kam es wie es kommen musste, der Gegner konnte sich leicht auf 4-1 absetzen. Bis zum 9-6 in der 11. Minute konnte man das Spiel offenhalten, danach wurde die Mannschaft von Mathias Jünger zusehends unsicher. Die robuste Gangart der Gegner tat das ihrige, um den Spielfluss zu hemmen, zu allem Übel bekam die Truppe bei Unterzahlspiel auch 2 Treffer ins leere Tor. Dies führte zum Halbzeitstand von 20 – 12.
Der aus ungefähr 20 Personen bestehende Anhang der Baggerseepiratinnen sah düsteren zweiten 30 Minuten entgegen. Aber wie es so ist, Totgesagte leben länger. Julia Kretschmer kam nun ins Tor und entschärfte gleich einen Siebenmeter. Dies war der Weckruf für die sprichwörtliche Kampfkraft der Mädels in Rot-Schwarz, immer wieder angetrieben von Jana Hessler und Laura Keller wurde nun im Angriff schneller und sicherer agiert. In der Abwehr bekam man besseren Zugriff, Ballgewinne verhalfen zu Tempogegenstößen und so schmolz der Vorsprung von Fritzlar dahin.
Als in den letzten 10 Spielminuten Trainer Jünger mit der 7. Feldspielerin agierte, wurde die Fritzlarer Mannschaft nochmals nervös und spätestens beim 30-27 rieben sich die Heimzuschauer die Augen und sahen ihre Felle davon schwimmen. Leider gelang in den letzten Minuten kein Tor mehr und so blieb die Sensation aus.
„Ich bin stolz auf die Moral der Truppe, auch nach einem hohen Rückstand haben wir bei einem so hochkarätigen Gegner einen guten Eindruck hinterlassen“, so Trainer Jünger.
Die mitgereisten Fans der Rodgauer sahen dies ganz genauso und verabschiedeten ihre Mannschaft mit stehenden Ovationen aus der Halle.