29:26 gegen kampfstarke Baunataler  –

Weiterhin ungeschlagen und mit 7:1 Punkten auf dem dritten Tabellenrang rangieren die Baggerseepiraten in der -durch das verlegte Spiel gegen den TV Großwallstadt- etwas „schiefen“ Tabelle der 3. Liga Mitte.  Doch bis es soweit war, hatte ihnen der Gast aus Nordhessen einen gewaltigen Kampf geliefert. Der GSV Eintracht Baunatal war mit der Empfehlung eines Punktgewinnes gegen den Top-Favoriten TV Großwallstadt in der Vorwoche und mit (fast) voller Kapelle angereist. Letztlich konnte der erfahrene Paul Gbur am Ende nicht eingesetzt werden, doch der bereits seit vielen Jahren bewährte und bekannte Stammsechser der VW-Städter zählt auch so zu den stärksten in der 3. Liga. Die Redmann-Schützlinge konnten im Gegensatz zur Vorwoche wenigstens Philipp Keller wieder aufbieten und das war einer der Garanten für den Sieg.

Über die kompletten 60 Minuten mußte aber „ein dickes Brett“ gebohrt werden, denn Baunatal kam gut aus den Startlöchern und konnte vor allem über den starken Kreisläufer Felix Rehberg und Kevin Trogisch auf der rechten Rückraumposition viele Tore erzielen. Interessanterweise waren auch bei der HSG diese beiden Positionen zunächst besonders im Blickpunkt: Der an diesem Abend überragende Henning Schopper zeigte schon zu Beginn, dass er mehr als Ersatz für den verletzten Timo Kaiser ist und der ebenfalls starke Florian Stenger nutzte vom Kreis die Anspiele seines Rückraumes. Zusammen erzielten die beiden fünf der sieben Tore bis zum 7:7 in der 13. Minute. Auf beiden Seiten waren die Torhüter bis dahin noch nicht richtig im Spiel gewesen. Zuerst konnte sich der Ex-Leipziger Patrick Ziebert im Baunataler Kasten steigern, was folgerichtig zur 7:9 Führung des Gastes führte. Jan Redmann nahm eine Auszeit und stellte die Abwehr etwas um. Zunächst schien das nicht zu wirken, doch nach dem 7:10 und 8:11 griffen die Umstellungen und auch HSG-Torhüter Marco Rhein steigerte sich. Just in dem Moment, als sein Vertreter Maverick Weiß sich bereits an der Außenlinie aufwärmte, bekam er einige Bälle zu greifen und versorgte Sam Hoddersen mit langen Pässen, die dieser zu Gegenstoßtoren nutzte. Auch die für den weiteren Spielverlauf mitentscheidende Situation resultierte aus solch einer Kombination: Baunatals Spielmacher Marvin Gabriel behinderte Hoddersen im Gegenstoß und erhielt seine zweite Zeitstrafe. Den fälligen Siebenmeter verwandelte der sichere Strafwurfschütze Philippe Kohlstrung zum 10:11 und Gabriel wurde fortan nur noch sporadisch eingesetzt, um keine Disqualifikation zu riskieren, wie der sympathische Gästetrainer Mattias Deppe im Trainergespräch ausführte. Henning Schopper war es dann vorbehalten, mit dem 11:11 in der 23. Minute den Gleichstand wiederherzustellen. Bis zur Pause konnte man dann noch durch Philippe Kohlstrung und Philipp Keller einen Vorsprung der Baunataler egalisieren, bevor Johannes von der Au eine Sekunde vor dem Pausenpfiff mit dem 15:14 den langersehnten Führungstreffer erzielte.

Auch in der zweiten Halbzeit blieb es ein hochklassiges Spiel, das hin und her wogte und in dem sich keiner auf mehr als zwei Tore absetzen konnte – bis zur 53. Minute. Hier zeigte sich dann, wie viel Abwehrorganisator Philipp Keller auch im Angriff für die Mannschaft wert ist: Bereits durch das passive Vorwarnzeichen der Schiedsrichter unter höchstem Druck, bugsierte er in Bedrängnis den Ball zu „Ballmagnet“ Florian Stenger, der diesen sicher in den Maschen des Baunataler Tores zum 25:22 versenkte. Henning Schopper mit dem 26:22 und Philippe Kohlstrung per Siebenmeter zum 27:22 machten dann den Deckel endgültig drauf.  Mitentscheidend dafür war auch, dass man durch überragende Abwehrarbeit und eine sehr solide Torhüterleistung zwischen der 44. und 56. Spielminute nur zwei Gegentore zuließ, was Trainier Redmann im Trainergespräch von einer nahezu perfekten zweiten Hälfte sprechen ließ.

In den letzten Minuten kam dann auch noch Philip Wesp zu seinem Tor und die längst auf ihren Sitzen stehenden Zuschauer bejubelten einen hart erkämpften aber umso schöneren 29:26 Sieg gegen einen starken Gegner. „Das war ein tolles Handballspiel auf hohem Niveau, Respekt an beide Mannschaften. Letztlich hatten wir zum Ende hin etwas mehr zuzusetzen und behalten die zwei Punkte verdientermaßen in Rodgau“, so Pressesprecher Marzo.