Zehn schwache Minuten führen zum 27:31 in Leipzig –

Mit leeren Händen kehrten die Rodgauer Handballer am frühen Sonntagmorgen aus der Sachsen-Metropole Leipzig zurück. Gegen die Bundesligareserve mußte man trotz ansprechender Leistung am Ende die erste Saisonniederlage quittieren und steht mit 10:4 Punkten nun auf Platz 6 der Tabelle.

In Leipzig traf man auf den erwartet starken Gegner, der sich mit 18 Spielern – davon 3 aus dem  Bundesliga-Kader- nicht nur quantitativ bestens aufgestellt präsentierte. Überflüssig zu erwähnen, dass diese Spieler durch die Bank weg technisch hervorragend ausgebildet sind. Ebenso waren die Gastgeber taktisch sehr gut eingestellt. Dementsprechend benötigten die Baggerseepiraten nach der langen Anreise einige Minuten, um ins Spiel zu finden. Nach der Anfangsphase fand die Redmann-Truppe aber zunehmend spielerische Mittel, um die sehr defensiv eingestellte Deckung zu knacken und so entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Handballspiel, in dem die Rodgauer ab der Mitte leichte Vorteile hatten. Dies war vor allem einem bärenstarken Marco Rhein zu verdanken, der einige 100%ige der jungen Sachsen parierte und die so gewonnenen Bälle wurden von Schopper & Co. im erweiterten Tempogegenstoß in Tore umgemünzt. Zur Halbzeitpause lag man mit zwei Treffern in Front, dieser Vorsprung hätte aber bei noch konsequenterer Chancenausnutzung ein bis zwei Tore höher ausfallen können, an diesem Tag vielleicht sogar müssen. Denn dass die Leipziger das hohe Tempo über 60 Minuten gehen würden, war allen Beteiligten klar.

Voll konzentriert kamen die HSG´ler aus der Kabine, bauten durch druckvolle und konsequente Abschlüsse schnell die Führung auf 16:20 aus, doch dann kam unerklärlicherweise ein Bruch ins Spiel. Zu schnelle Abschlüsse und eine nun auf Seiten der Leipziger hervorragende Torhüterleistung ließen binnen Minutenfrist die Partie komplett kippen. Die Leipziger, die mit „neuem“ Rückraum agierten nutzten die Schwächephase gnadenlos aus. Dazu kamen ein paar unglückliche Entscheidungen der Unparteiischen, mit welchen sich die Rodgauer zu sehr beschäftigten und somit wohl ein wenig die Konzentration auf das Wesentliche verloren. Denn gute Chancen waren nach wie vor vorhanden, aber immer wieder scheiterte man nun am Keeper der Sachsen. Damit gerieten die Baggerseepiraten mehr und mehr auf die Verliererstraße. Sinnbildlich hierfür waren die letzten Minuten, in denen man es mit offener Manndeckung und dem siebten Feldspieler versuchte. Die dadurch erzielten Ballgewinne führten zu einer Fülle von Torchancen, doch als man beim 27:30 drei Hochkaräter ungenutzt ließ, war die Begegnung entschieden.

So blieb am Ende nur die Erkenntnis, dass man trotz der derzeitig schwierigen personellen Situation durchaus seine Chancen auf etwas Zählbares hatte, aber in der entscheidenden Phase zu fahrlässig mit den eigenen Chancen umging.