Baggerseepiraten mit riesiger Vorfreude aufs Spitzenspiel-

Was soll man aus Sicht der Rodgauer Handballer zum bevorstehenden Gipfeltreffen in der 3. Liga Mitte schreiben ?  Man könnte beispielsweise erwähnen, dass die Unterschiede zwischen den beiden Vereinen riesengroß sind, dass der TVG als Top-Meisterschaftsfavorit in die Saison gegangen ist, dass die Rodgauer ihrerseits einfach nur eine Mittelfeldplatzierung anstreben, dass die Gäste arg vom Verletzungspech verfolgt sind (aktuelle „Neuzugänge“ Sinnecker & Weber), etc.

Das alles ist richtig, wird aber spätestens beim Anpfiff am Sonntag um 17.00 h keine große Rolle mehr spielen. Die Ausgangslage ist klar: Großwallstadt will den nächsten Heimsieg, um einerseits die weiße (Heim-) Weste zu wahren und andererseits natürlich, um die alleinige Tabellenführung zu erobern.  Doch der Altmeister trifft auf einen Kontrahenten, der allen Widrigkeiten zum Trotz bisher die wohl beste Hinrunde seit der Drittligazugehörigkeit spielt. Schon fast schwindelerregend war es, was Kohlstrung & Co. am vergangenen Freitag in Hanau über 50 Minuten ablieferten. Erst als die Kräfte schwanden und sich Kapitän Marco Rhein die Rote Karte einhandelte, kippte das Piratenschiff.  Am Ende hatte man sich den einen Punkt und damit die geteilte Tabellenführung aber redlich verdient. Dort steht man nun auch zur eigenen Verwunderung seit 2 Wochen und will den Platz nicht kampflos abgeben. Die Herausforderung am Sonntag ist allerdings riesengroß: „Wir wissen, dass wir ein perfektes Match abliefern müssen, aber die Jungs brennen auf den Sonntag“, blickt Trainer Redmann schon mal voraus. Sorgen bereiten ihm die fehlenden Alternativen im Rückraum, wenn es bei einem seiner Jungs nicht läuft oder aber wie in der Hanauer Partie die Kräfte auf der Zielgeraden ausgehen. „Mal sehen, was wir uns gegen den klaren Favoriten taktisch einfallen lassen“, so Redmann, der wie einige andere HSG-Akteure auch eine „Wällster“ Vergangenheit hat. Das normalste Ergebnis der Welt wäre es, wenn sich die größere individuelle Klasse und das ambitioniertere Team am Ende durchsetzen. Die Rolle des Underdogs liegt den Baggerseepiraten aber und so dürfen sich die 2.500 Zuschauer in der jetzt schon restlos ausverkauften Untermainhalle in Elsenfeld hoffentlich auf einen heißen Fight freuen.