Leistungssteigerung in zweiter Halbzeit bringt 25:27 (10:8) Auswärtssieg

Es war der erwartet schwere Auftakt gegen eine routinierte Mannschaft der Bergischen Panther. Nach schleppendem Beginn und totaler Ladehemmung steigerten sich die Spieler um den überragenden Philippe Kohlstrung aber im zweiten Durchgang dermaßen, dass am Ende die ersten zwei Punkte in der Staffel Mitte auf der Habenseite verbucht werden konnten.

Die Nervosität war beiden Teams deutlich anzumerken, in der ersten Viertelstunde überboten sich die Akteure im Auslassen hochkarätigster Möglichkeiten. Oder um es positiv auszudrücken: Die Torhüter hatten ihre Hausaufgaben gemacht. Parade um Parade zeigten der Panther Eigenbrod und der Kapitän der Baggerseepiraten Marco Rhein. Zeitweise schien es so, als ob die Schützen schon beim Wurf  automatisch den Rückwärtsgang einlegen würden, weil sich ein Torerfolg so selten wie Schneefall im Sommer einstellte.  Insgesamt war es eine recht hektische und von großer Nervosität geprägte Partie, die über die Zwischenstände 3:3, 6:6 und 8:8 zudem noch absolut ausgeglichen war. Erst kurz vor der Halbzeit setzten sich die Hausherren mit zwei Treffern auf 10:8 ab, danach gab es doch einigen Redebedarf bei Piraten-Trainer Jan Redmann.

Der Start in die zweite Hälfte verlief zunächst ganz und gar nicht nach dem Geschmack der Rodgauer. Die beiden besten Schützen der Panther, Weiß und Ueberholz, stellten die Anzeigetafel auf 14:10, da wurde schon so manch einem der hessischen Livestream-Nutzer Angst und Bange. Doch in der Folge konzentrierten sich die Rodgauer wieder auf ihre Stärken. Mit schnellen Kreuzbewegungen wurde die Panther-Abwehr ins Laufen gebracht, vor allem der agile Schopper und der wurfstarke Kohlstrung nutzten die dadurch entstehenden Räume konsequent aus. Innerhalb von fünf Minuten drehten die Baggerseepiraten die Partie komplett, beim 15:16 durch den variantenreichen Hoddersen ging man sogar erstmals in Führung. Jetzt war es ein offener Schlagabtausch, ganz im Gegensatz zur ersten Halbzeit dominierten nun die Offensivabteilungen. Auf Seiten der HSG war es immer wieder Schopper, der mit dynamischen 1:1 Situationen nicht zu halten war. Aber auch die Gastgeber mit ihren bundesligaerfahrenen Akteuren hielten voll dagegen und egalisierten zweimal einen vermeintlich deutlichen Rückstand (18:21, 22:25). Begünstigt wurde dies durch ungewohnt zahlreiche technische Fehler der Baggerseepiraten, die über die komplette Spielzeit nicht zur Form der Vorbereitungsspiel fanden. Beim 25:25 kurz vor Schluss war wieder alles offen, doch in der „Crunch-Time“ war Sam Hoddersen nicht zu stoppen. Mit zwei wunderschönen Treffern von Linksaußen und einem abgefangenen Ball sicherte der US-Nationalspieler seinem Team den ersten Sieg der jungen Saison. Unterstützt dabei wurde er von Kapitän Marco Rhein, der mit der gefühlt einhundertsten Parade seinen Kasten sauber hielt.  Nach nervenraubenden 60 Minuten zeigte sich Trainer Redmann als gewohnt sachlicher Analytiker: „Das war heute spielerisch bestimmt keine Glanzleistung, aber die Jungs haben sich auch in hektischen  Phasen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir wussten, dass es hier schwer werden würde, weil die Panther einfach über große Erfahrung und Spielqualität verfügen. Unser Anspruch war es aber trotzdem, hier zu gewinnen, egal wie der Spielverlauf sein würde. Von daher nehmen wir die zwei Punkte mit und hoffen, dass nicht allzu viele mehr von den zahlreichen Blitzern auf der Autobahn dazukommen.“