21:23 (15:10)-Niederlage gegen Topteam Eddersheim nach klarer 19:13-Führung

Es sah lange Zeit sehr gut aus. Nur am Ende hat es beim Saisonstart für die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden leider nicht zur Überraschung gereicht. Fast 45 Minuten hatten unsere Baggerseepiratinnen die favorisierte TSG Eddersheim fest im Griff. Da führten sie mit 19:13 und schnupperten am Sieg. „Der Gegner war zu diesem Zeitpunkt mausetot“, befand Christian Grzelachowski. „Aber dann haben wir uns selbst geschlagen“, ärgerte sich der HSG-Trainer über die verpasste Chance, gleich zum Auftakt zwei Bonuspunkte einzufahren. Im Anschluss erzielte nämlich Eddersheim sechs Tore in Folge und egalisierte zum 19:19 (53. Minute). Das unmittelbar folgende 20:19 bedeutete die letzte Nieder-Rodener Führung (53. Minute), der Ausgleich zum 21:21 signalisierte ein letztes Aufbäumen (57. Minute) – vergeblich: „Mit Ausnahme von Christine Burgard, Jana Heßler und Andrea Mertens hatten wir in der Schlussviertelstunde zu wenig Spielerinnen, die Verantwortung übernommen haben“, analysierte Grzelachowski. Und: Gegen die offensivere 4:2-Deckung der Gäste fehlten die passenden Antworten, etwa die Anspiele an den Kreis. „Das wird in der 3. Liga gnadenlos bestraft.“

Abwehr konsequent, Angriff lange couragiert

So haben sich die Mädels für ihre über weite Strecken tolle Leistung und den immensen Aufwand nicht belohnt. „Jede Abwehr und jeden Angriff erarbeiten“, hatte Coach Grzelachowski vor der Partie gefordert, um dadurch ins Spiel zu kommen. Denn vor der Begegnung schienen die Rollen klar verteilt: Ein Spitzenteam mit hohen Ansprüchen (Eddersheim) gastiert bei einer Mannschaft, die sich den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt hat (Nieder-Roden). Doch nach dem Anpfiff kamen die 50 zugelassen Fans zunächst aus dem Staunen nicht mehr heraus. Von Beginn an übernahmen die Baggerseepiratinnen das Kommando, setzten die Devise ihres Trainers um. Larissa Vogt erwies sich im Tor als gut aufgelegter Rückhalt, glänzte mit einem halben Dutzend guter Paraden. Davor störte die konsequente 6:0-Defensive das Kombinationsspiel der Gäste, die häufig nur über Einzelaktionen zum Ziel kamen. Vorne wurde couragiert kombiniert und abgeschlossen. Das 15:10 für die HSG zur Halbzeit war hochverdient. Auch kritische Phasen wie kurz nach der Pause, als Eddersheim auf drei Tore rankam, konnten zunächst überwunden werden –  bis am Ende bei den Schlüsselspielerinnen die Kraft fehlte.

Sonntag kommt schon der nächste Hochkaräter

Unter dem Strich bleibt zwar nichts Zählbares, aber immerhin die Erkenntnis, ein Spitzenteam am Rande der Niederlage gehabt zu haben. „Ein Lob an die Mannschaft für saustarke 45 Minuten“, lautete die Botschaft von HSG-Vorstand René Marzo an die Mädels. Auf dem Positiven lässt sich aufbauen, die Defizite „werden wir gleich beim Training am Montag aufarbeiten“, kündigte Christian Grzelachowski unmittelbar nach der Partie an. Schon am nächsten Sonntag (17 Uhr) bietet sich die Gelegenheit, die eigene gute Leistung zu wiederholen und diesmal zu krönen. Der Gegner hat es in sich: Mit Meister Germania Fritzlar kommt der nächste Hochkaräter nach Nieder-Roden.