Deutlicher 35:20 (16:7) Heimsieg im Ligapokal
Mit einem wahren Sturmlauf ließen die Rodgauer Handballer ihrem Gegner aus dem Saarland am ersten Maiwochenende nicht den Hauch einer Chance. Gestützt auf einen glänzend parierenden Marco Rhein und eine sattelfeste Abwehr, nutzten die Baggerseepiraten fast jede Torgelegenheit gnadenlos aus. Nach 60 relativ einseitigen Minuten stand mit 35:20 ein überraschend deutliches, aber letztendlich auch in der Höhe völlig verdientes Ergebnis auf der Anzeigetafel.
Zur ungewohnten Anwurfzeit um 15.00 h waren die Rodgauer sofort hellwach. Zwar benötigte man zunächst einige Angriffe, um nach zwei spielfreien Wochen wieder in den Rhythmus zu kommen, aber diese Phase dauerte lediglich fünf Minuten. Da stand es 2:1 und von diesem Zwischenstand ausgehend, zündeten die Redmann-Jungs den Turbo. So wie es von Co-Trainer Andi Knaf im Vorfeld der Partie angekündigt wurde, war die stabile Defensive das Prunkstück der Gastgeber: immer ballbezogen, laufstark und konsequent in den Zweikämpfen liess man den vor der Saison hoch gehandelten Saarländern kaum Entfaltungsmöglichkeiten. Denen merkte man die zweiwöchige Quarantäne überdeutlich an. Immer wieder hatten die Gäste Probleme mit der Ballkontrolle, verstrickten sich in Einzelaktionen oder scheiterten mit einigen Würfen am bärenstarken Kapitän Marco Rhein. Da halfen auch die beiden Team-Time Outs von Gästetrainer Philipp Kessler recht wenig. Über 5:1 und 9:4 bauten die Baggerseepiraten ihren Vorsprung kontinuierlich aus, vor allem Ketil Horn (7) überzeugte dabei im linken Rückraum mit großer Effektivität. Aber auch seine Teamkollegen liessen in dieser Phase kaum eine Torgelegenheit ungenutzt verstreichen. Beim Halbzeitpfiff der unaufgeregt leitenden Schiedsrichter Siebert/Welke rieben sich die wenigen Anwesenden die Augen, aber tatsächlich war beim 16:7 schon eine Vorentscheidung gefallen.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am Spielverlauf. Die Gäste probierten es nun mit einer offensiveren Deckung, doch selbst darauf fanden die Baggerseepiraten die richtigen Antworten. Über einstudierte Spielzüge gelang es immer wieder, in aussichtsreiche Wurfposition zu kommen. Die nutzte vor allem der wie entfesselt agierende US-Nationalspieler Sam Hoddersen auf Linksaußen. Oftmals glänzend in Szene gesetzt von seinen Mitspielern, erzielte er in zwanzig Minuten sieben Treffer und war mitverantwortlich dafür, dass man die Anzeigetafel von 20:10 auf 29:16 stellte. Da war die vielzitierte Messe schon längst gelesen, was Trainer Redmann gleichzeitig die Gelegenheit gab, der nächsten Generation einige Spielanteile zu gönnen. So standen in der Schlußphase der Partie mit Maarten Broschek, Jonas Markert und Oskar Fink gleich drei A-Jugendliche auf der Platte. Im Tor durfte der ebenfalls erst achtzehnjährige Philipp Hoepffner ran, der nicht nur einige Paraden zeigte, sondern sich mit einem Wurf über das komplette Feld sogar in die Torschützenliste eintrug. Ebenso durfte sich auch Oskar Fink über seinen ersten Treffer im Trikot der Männermannschaft freuen.
Ein bestens gelaunter Jan Redmann war in der anschliessenden „HSG-Schalte“ restlos zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Heute hat alles geklappt, was wir uns vorgenommen haben, vor allem in der Defensive war das schon sehr nahe am Optimum. Die Jungs dürfen sich noch bis morgen zu Recht freuen, dann bereiten wir uns auf das schwere Auswärtsspiel in Kirchzell vor“.