mA: HSG Hochheim/Wicker – HSG Rodgau 20:20 (11:10)
Mit einem wahren Kraftakt sicherte sich die männliche A-Jugend der HSG in letzter Minute noch den wichtigen Teilerfolg im Rennen um die Jugendbundesligaqualifikation. Gegen den -im wahrsten Sinne des Wortes- großen Favoriten reichte es dank der späten Treffer von Marten Broschek und Jonas Markert letztendlich zum leistungsgerechten Unentschieden. Damit erhalten sich die Spieler um den erneut stark auftrumpfenden Ben Seidel alle Chancen, um in den verbleibenden beiden Partien das Ticket für die Jugendbundesliga zu lösen.
Im mit Spannung erwarteten Duell gegen den letztjährigen Hessenmeister entwickelte sich sofort eine rassige Partie. Die Gastgeber, allesamt mit Gardemaß ausgestattet, setzten die geradezu schmächtig wirkenden HSG´ler in der Anfangsphase mächtig unter Druck. Schnell lag man mit 6:2 hinten, auch weil im Angriff beste Chancen liegengelassen wurden und im Gegenzug die Hochheimer ihre körperliche Überlegenheit gnadenlos ausnutzten. Erst nach gut zehn Minuten bekamen die Rodgauer einen etwas besseren Zugriff auf den Gegner. Mit schnellen Beinen in der Deckung schaffte man es jetzt immer wieder, die gefährlichen Rückraumschützen auf Distanz zu halten. Zusätzlich erhöhten Ullrich & Co. im Angriff die Schlagzahl. Mit flinken Aktionen war es vor allem Ben Seidel, der die sich bietenden Lücken ausnutzte. Oftmals war er nur durch Fouls der rustikal zu Werke gehenden Hochheimer zu stoppen. Die fälligen Strafwürfe verwandelte Nick Weiland fast alle souverän. Auch im Überzahlspiel fanden die Rodgauer gute Lösungen, so dass die Partie zusehends offener wurde. Beim 7:7 war erstmals der Ausgleich geschafft, was die knapp 30 anwesenden Fans der Baggerseepiraten zu lautstarkem Jubel veranlasste. Bis zum Halbzeitpfiff fielen auf beiden Seiten noch einige Treffer, mit einem knappen 11:10 Rückstand gingen die Akteure in ihre verdiente Pause.
Auch im zweiten Abschnitt blieb die Begegnung äußerst spannend. Erneut waren es die Gastgeber, die den besseren Start erwischten, während die Rodgauer mit einer kurzzeitigen Ladehemmung zu kämpfen hatten. Das zwischenzeitliche 15:12 egalisierte man über Treffer von Richard Landskron und nach dem 15:15 rührte die HSG-Defensive um den bedingungslos fightenden Abwehrchef Oskar Fink feinsten Beton an. Mit maximaler Intensität und Einsatzwillen machte man die körperliche Unterlegenheit mehr als wett. Ganze zwölf Minuten blieb man ohne Gegentreffer, vor allem weil Torhüter Tim Ripperger seine Kiste förmlich zunagelte. Doch die hohe Intensität machte sich auf beiden Seiten deutlich bemerkbar. Auch die Rodgauer Angriffsreihe fand kaum ein Durchkommen gegen das Hochheimer Bollwerk. Beim 20:18 in der 55. Minute schienen die Felle schon etwas davon zu schwimmen aber mit einem letzten Kraftakt gelangen noch zwei Treffer zum leistungsgerechten 20:20 Endstand. Der wurde von den Rodgauern schon gefeiert wie die erfolgreiche Qualifikation, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Betreuer Oliver Weiland, ebenso ausgelaugt wie der Rest der Mannschaft, war voll des Lobes über die gezeigte Leistung: „Das war ein exzellentes Handballspiel mit ganz hoher Qualität von beiden Seiten. Die Jungs haben kämpferisch alles abgerufen, sind leistungsmäßig an die Grenze gegangen und haben dem Favoriten Paroli geboten. Chapeau !“
Jetzt heißt es erst mal Durchschnaufen, bevor dann am kommenden Samstag (in Oberursel) und Dienstag (gg. Hochheim/Wicker) die endgültige Entscheidung fällt.