Beim 19:18 gegen Lumdatal macht es das Team unnötig spannend

Das war wirklich nichts für schwache Nerven! Mit 19:18 (12:10) gewannen die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden das Hessenduell gegen die HSG Lumdatal. In den letzten zehn Minuten stand die Partie in der RODAUSTROM Sportarena auf des Messers Schneide. In dieser Phase fiel lediglich ein einziges Tor, der Anschlusstreffer der Gäste (55. Minute), der gleichzeitig den Endstand bedeutete. Mehrfach versäumten es die Nieder-Rodenerinnen, den Sack zuzumachen. So mussten sie ganz bis zum Schluss zittern. Umso größer waren der Jubel und die Erleichterung, als ihre Gegnerinnen in der Overtime den letzten Wurf vergaben.

Dabei sah alles zunächst nach einem entspannten Spätnachmittag aus. „Ein Feuerwerk“ hatte Kapitänin Laura Keller kurz vor dem Anpfiff versprochen. Und so kam es dann anfangs auch. Christine Burgard (8/2) eröffnete das Spiel mit einem lupenreinen Hattrick. Über eine schnelle 5:0-Führung zogen die Baggerseepiratinnen auf 7:1 davon (11. Minute). Doch plötzlich war es mit dem Lauf vorbei. Spätestens nach dem 9:4 in der 20. Minute machten sich die Nieder-Rodenerinnen das Leben selbst schwer. „Vorne haben wir viele klare Chancen ausgelassen“, sagte HSG-Vorstandsmitglied Bernd Keller, der nach der Trennung von Trainer Christian Grzelachowski zusammen mit Juliane Neubauer auf der Bank coachte. „Durch unsere Abschlussschwäche sind wir auch in der Abwehr unsicherer geworden.“

Vor allem der Pfosten stand in der ersten Hälfte weiteren zählbaren Erfolgserlebnissen mehrfach im Weg. In der Folge holte Lumdatal dann Tor um Tor auf und konnte sogar zum 10:10 ausgleichen (27.). Mit einigen wichtigen Paraden sorgte Torhüterin Larissa Vogt dafür, dass die Baggerseepiratinnen zumindest mit einem Zweitorevorsprung in die Pause gingen – eigentlich hätte die Führung wesentlich deutlicher ausfallen müssen. In der zweiten Halbzeit zeigte sich das gleiche Bild. „Immer wenn wir in der Abwehr mehr Zugriff bekommen haben, konnten wir uns absetzen“, analysierte Bernd Keller. Drei Tore in Folge brachten unmittelbar nach dem Seitenwechsel ein scheinbar beruhigendes 15:10 (34.) – bis die Mannschaft nach dem 16:11 (36.) in alte Muster verfiel. „Anschließend haben wir reihenweise hochkarätige Möglichkeiten liegengelassen“, monierte Bernd Keller.

So schaffte Lumdatal in der 49. Minute erneut den Ausgleich (17:17), der direkt mit einem Doppelschlag zum 19:17 gekontert wurde (49./50.). Der eingewechselten Torhüterin Linda Barnack und ihren starken Paraden war es zu verdanken, dass die Gäste keinen größeren Schaden anrichten konnten. Trotz des Zittersieges sprach Bernd Keller von einem unter dem Strich verdienten Erfolg. „Schließlich haben wir nahezu die ganze Spielzeit geführt.“ Der geschäftsführende HSG-Vorstand René Marzo lobte den großen Kampfgeist und die Willensleistung des Nieder-Rodener Teams: „Das hat beides gestimmt und darauf lässt sich aufbauen!“ Mit 4:2-Punkten aus den ersten drei Spielen ist der Saisonstart geglückt.