Bärenstarkes Abwehrverhalten bildet die Grundlage für den verdienten Erfolg –

Gelungener Einstand für Ergün Sahin: Mit 26:25 (17:13) gewannen die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden das Hessenderby bei der heimstarken HSG-Gedern/Nidda. „Ich bin stolz auf die Mädels“, strahlte der neue Trainer nach der Schlusssirene. „Es ist schon äußerst bemerkenswert, was sie in der kurzen Zeit nach nur wenigen gemeinsamen Einheiten umsetzen konnten.“ Der Grundstein für den Auswärtserfolg wurde in der ersten Halbzeit gelegt. Nach einem anfänglichen 3:6-Rückstand (7. Minute) kämpften sich die Baggerseepiratinnen leidenschaftlich zurück ins Spiel. In der 20. Minute gingen sie dann ihrerseits mit 12:11 in Führung, die sie im Anschluss auf fünf Tore Vorsprung ausbauten: Bis kurz vor dem Halbzeitpfiff lagen sie mit 17:12 in Front.

Eine durchgehend bärenstarke Defensive mit einer gut aufgelegten Torhüterin Larissa Vogt, ein treffsicherer Rückraum und genaue Kreisanspiele waren das Erfolgsrezept. Und wenn ein Ball doch mal verloren ging, legten die Nieder-Rodenerinnen ein starkes Rückzugsverhalten an den Tag. An diese Tugenden erinnerte Ergün Sahin seine Spielerinnen beim Pausentee – mit dem dezenten Hinweis, dass in der zweiten Hälfte die Karten neu gemischt werden. Und die Mannschaft beherzigte seine Anweisungen, lange zeigte sich auf dem Feld ein ähnliches Bild wie zuvor: Bis zur 48. Minute lagen die Baggerseepiratinnen vergleichsweise komfortabel mit vier Toren vorne.

Die sonst so lautstarken Heimfans unter den gut 200 Zuschauern in der Sporthalle in Nidda verstummten zeitweise. Sie machten sich erst bemerkbar, als die Gastgeberinnen defensiv besseren Zugriff bekamen. So konnte Gedern/Nidda nach und nach aufholen und in der 56. Minute zum 24:24 ausgleichen. Trainer Sahin reagierte auf den Durchhänger, nahm eine Auszeit zum richtigen Zeitpunkt. Damit brachte er das Team wieder in die Spur und seine Schützlinge schlugen mit einem Doppelpack zurück. Die Nieder-Rodener Tore Nummer 25 und 26 machten den Sack zu (57./60.). Nell Gotta – ebenso sechsmal erfolgreich wie Andrea Mertens und Christine Burgard (6/3) – setzte dabei den Rodgauer Schlussakkord. Den letzten Treffer erzielten zwar die Gastgeberinnen, aber das hatte lediglich statistischen Wert.

„Wir haben in der hektischen Schlussphase kühlen Kopf bewahrt und so den verdienten Sieg nach Hause gebracht“, sprach Ergün Sahin von einem Erfolg der gesamten Mannschaft. „Jetzt sollen die Mädels feiern, ab Montag wird es wieder ernst.“ Dann liegt der Fokus auf dem nächsten Gegner. Ein weiteres schweres Auswärtsspiel, erneut ein Hessenderby, Samstagabend bei der HSG Kleenheim-Langgöns, steht an. „Wir haben gerade eine Etappe gewonnen“, dämpft Coach Sahin ein bisschen die Euphorie. „Vor uns liegt allerdings noch ein sehr langer Weg, wenn wir das zweifellos große Potenzial der Mannschaft weiter abrufen wollen.“