Eine Top-Mannschaftsleistung bringt den HSG-Drittligadamen die nächsten Auswärtspunkte

Foto: Kaum zu stoppen waren Katha Keller & Co. -

Das hatte niemand vorher erwarten können, zumindest nicht in dieser Deutlichkeit. Mit einem 25:16-Sieg enterten die Baggerseepiratinnen die ehrwürdige Weidig-Halle in Oberkleen. Zeitweise führten die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden mit elf Treffern bei der SG Kleenheim. „Wir haben wieder eine überragende Mannschaftsleistung gesehen – top von jeder einzelnen Spielerin“, gab sich Ergün Sahin nach der Begegnung voll des Lobes. „Unsere Abwehr stand die gesamte Dauer der Partie wie ein Bollwerk“, freute sich der Trainer. „Dahinter zeigte unsere Torhüterin Linda Barnack tolle Paraden.“ Die bestens funktionierende Defensive war der Schlüssel für den klaren Auswärtserfolg in diesem „Vier-Punkte-Spiel“.

Schon von der ersten Sekunde an standen die HSG-Frauen zu hundert Prozent fokussiert auf der Platte. Bereits in der 12. Minute lagen sie mit 7:3 in Front. Da sah sich die Bank der Gastgeberinnen gezwungen, die grüne Karte zu legen. Es sollte die einzige Auszeit der Kleenheimer Verantwortlichen bleiben, was für die Überlegenheit der Nieder-Rodenerinnen an diesem Tag sprach. Auch danach setzten sie sich unaufhaltsam ab. Während sie defensiv bis zur Pause nur noch zwei Tore zuließen, trafen sie vorne munter weiter – mit neun Toren Vorsprung ging es in die Kabinen. „Wir haben nicht nur hinten gut gestanden, sondern uns auch in der Offensive diszipliniert Chancen erarbeitet“, hob Ergün Sahin hervor. „Zudem konnten wir Kleenheims wichtigste Spielerin, Katharina Weber, so gut es ging in Schach halten.“

In der zweiten Hälfte ließen die Baggerseepiratinnen nichts mehr anbrennen, bauten ihren Vorsprung noch aus – obwohl Rückraum-Shooterin Andrea Mertens nahezu 40 Minuten in Manndeckung genommen wurde und Pia Magnago privat verhindert war. Die Kreisläuferinnen Katharina Keller und Nell Gotta konnten oft nur durch Fouls gestoppt werden. Das brachte den Baggerseepiratinnen zehn Siebenmeter ein, von denen fast alle verwandelt wurden. Christine Burgard erzielte sechs ihrer insgesamt neun Tore vom Punkt. Alles in allem war frühzeitig klar, welche Mannschaft siegreich vom Feld gehen würde. Erst in den letzten zwei Minuten gelang es Kleenheim, noch etwas Ergebniskorrektur zu betreiben. Im Verlauf der Begegnung wechselte Ergün Sahin durch, so dass alle Feldspielerinnen zum Einsatz kamen. „Auch nach diesen Wechseln haben wir unser Leistungsniveau gehalten“, sah er sich bestätigt.

Von den ganz jungen Spielerinnen war der Trainer sehr angetan – Rechtsaußen Tamay Adanir konnte sich gleich achtmal die Torschützenliste eintragen (8/2). Und Jule Krüger machte ihre Sache im zentralen Rückraum sehr gut. Einziger Wermutstropfen war die Verletzung von Kapitänin Laura Keller, die nach rund 50 Minuten ausscheiden musste. Wie nach dem Erfolg bei Gedern/Nidda am letzten Wochenende gilt die Devise, dass der Sieg gefeiert wird, aber schon am Montag wieder der Ernst des Lebens beginnt. „Wir müssen in jeder Partie hundert Prozent abliefern“, weiß Coach Ergün Sahin. „Es gibt nichts geschenkt“, blickt er schon jetzt dem anstehenden Vergleich in zwei Wochen daheim gegen Wülfrath entgegen. Mit nunmehr 8:4-Zählern haben sich die Baggerseepiratinnen eine gute Ausgangsposition erarbeitet und ordentlich Selbstvertrauen getankt – für das nächste Vier-Punkte-Spiel.