Baggerseepiraten unterliegen im Spitzenspiel 23:29

Foto: Auch Michi Weidinger (6) konnte die Niederlage nicht verhindern -

Eine am Ende etwas zu hoch ausgefallene, vom Spielverlauf her aber absolut verdiente Niederlage mussten die Rodgauer Handballer am Freitagabend in der heimischen RODAUSTROM Sportarena quittieren. Gegen die starken Falken aus Groß-Bieberau war die Anzahl der selbst produzierten Fehler vor allem in der zweiten Halbzeit einfach zu hoch, als dass man vor gut 500 Zuschauern etwas Zählbares hätte mitnehmen können.

Die Partie begann mit extrem hoher Schlagzahl, beide Teams waren sofort im Derbymodus, wobei die Odenwälder stets einen Treffer vorlegten, der zumeist postwendend von den Hausherren egalisiert wurde. Über die Spielstände 3:3 und 6:6 gerieten die Rodgauer durch einen 0:3-Lauf erstmals in einen deutlicheren Rückstand, was Trainer Jan Redmann zu einem ersten Team-Timeout veranlasste. Einige personelle Veränderungen auf dem Spielfeld und vor allem eine beherztere Abwehr führten dann auch zu Ballgewinnen, von denen an diesem Abend der treffsichere Michi Weidinger profitierte. Immer wieder bestens in Szene gesetzt von seinem Kapitän Marco Rhein, erzielte der Routinier vier seiner insgesamt sechs Treffer aus einem direkten Tempogegenstoß. So schafften es die Baggerseepiraten nicht nur, den Ausgleich herzustellen, sondern gingen beim 13:12 erstmals selbst in Führung. Da die Bieberauer ihrerseits nach einer Auszeit zu einem Torerfolg kamen, ging es mit einem leistungsgerechten 13:13 in die Kabinen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause kamen die beiden Mannschaften wieder zurück aufs Spielfeld und die zahlreichen Zuschauer freuten sich auf weitere 30 spannungsgeladene Minuten mit intensiven Zweikämpfen. Aus Sicht der Rodgauer ging es auch erst einmal gut los, Michi Weidinger traf von Linksaußen, doch danach kam ein regelrechter Bruch ins Spiel der Hausherren. Ein lupenreiner Hattrick von Kevin Kunzendorf bedeutete einen 0:3-Lauf zum 14:17, den Trainer Redmann wieder mit einer Auszeit stoppen wollte. In der Tat verkürzten die Baggerseepiraten auf 17:18, doch was dann folgte war im Nachhinein betrachtet schon die Entscheidung: Viel zu hektisch agierten die Rodgauer im Angriff, produzierten zahlreiche einfache Fehler, die das Spitzenteam aus dem Odenwald eiskalt ausnutzte. Als der überragende Mann auf dem Feld, Lars Spieß, einen seiner Gewaltwürfe auspackte und das 17:22 in der 43. Minute erzielte, war den meisten Fans schon klar, dass es die zweite Heimniederlage in Folge geben würde. Zwar bemühten sich Rhein & Co. Noch einmal darum, den Anschluss herzustellen aber an diesem Abend war die eigene Fehlerquote einfach zu hoch. Dazu gesellte sich wie so oft auch noch eine gehörige Portion Pech, insgesamt sechs Mal traf man Pfosten oder Latte, zudem verletzte sich Michi Weidinger noch bei einem seiner Würfe. Die hoch ambitionierten Bieberauer spielten ihren Stiefel bis zum Abpfiff locker runter, erzielten Treffer um Treffer und  durften sich anschließend von den zahlreichen Gästefans für ihren 23:29 Auswärtserfolg zu Recht feiern lassen. Pressesprecher Marzo versuchte, die Niederlage realistisch einzuordnen: „Momentan fehlen uns einige Prozent zu den Spitzenteams der Liga, das hat man in den jeweiligen Partien sehen können. Auch heute hat letztendlich eine fünfminütige Schwächephase das Spiel entschieden. Aber ganz klar: Gegen diese hochkarätige Bieberauer Mannschaft kann man verlieren. Jetzt heißt es vollen Fokus aufs nächste Wochenende, das wird eine ganz unangenehme Aufgabe“, blickte er auf das Spiel in Bad Neustadt voraus.