Gegen den TB Wülfrath gelingt es trotz bester Chancen nicht, den Sack zuzumachen
Nach zwei Auswärtssiegen in Folge mussten die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden einen Rückschlag hinnehmen. Sie verloren daheim gegen den TB Wülfrath mit 23:26 (12:11). Die Niederlage ist kein Beinbruch, aber ärgerlich, weil sie durchaus vermeidbar gewesen wäre. Das Blatt wendete sich erst unmittelbar vor dem Ende gegen die Baggerseepiratinnen, zuvor waren zahlreiche Möglichkeiten vergeben worden. „Wir hatten offensiv 20 Fehlwürfe und dazu acht technische Fehler“, bilanzierte Ergün Sahin. „Das ist auf diesem Niveau zu einfach viel und wird in der 3. Liga bestraft“, ärgerte sich der HSG-Trainer. „Bei einer etwas besseren Quote hätten wir das Vier-Punkte-Spiel für uns entscheiden können.“ Vor allem ein Trumpf stach nicht wie gewohnt: Die Würfe aus dem Rückraum verfehlten zu oft ihr Ziel und waren an diesem Tag meist eine stumpfe Waffe.
Die Partie vor 160 Zuschauern in der RODAUSTROM Sportarena glich einer kleinen Achterbahnfahrt. Schon nach gut fünf Minuten nahm Ergün Sahin die erste Auszeit. Da lagen seine Schützlinge mit 0:4 hinten. Seine Ansprache zeigte die gewünschte Wirkung. Mitte der ersten Hälfte hatten die Baggerseepiratinnen das Spiel gedreht. Nach exakt 16 Minuten gingen sie erstmals in Führung (7:6) und bauten diesen Vorsprung auf vier Tore aus: Die sechsfache Torschützin Jana Göbel – die sich mehrfach schön durch die Gästereihen spielte und auch dafür vom Trainer hervorgehoben wurde – erzielte das 12:8 (23. Minute). „Da hätten wir uns das erste Mal absetzen können“, sagte Ergün Sahin. Doch in den anschließenden fünf Minuten passierte gar nichts, dann beendete Wülfrath die allgemeine Torflaute und traf dreimal in Folge – statt mit einem komfortablen Polster gingen die Nieder-Rodenerinnen lediglich mit einem knappen 12:11 in die Pause.
In der zweiten Halbzeit hätten die HSG-Damen ein weiteres Mal davonziehen können, sie lagen 18:15 und 19:16 (40./42.) vorne. Aber trotz guter Ansätze vergaben sie im Angriff weiter gute Chancen und defensiv wurden die Lücken nicht immer konsequent geschlossen. Das sollte sich rächen: Anstelle dass der Sack zugemacht wurde, fand Wülfrath zurück ins Spiel und glich in der 54. Minute zum 21:21 aus. Bis zur 58. Minute stand die Begegnung auf des Messers Schneide, unentschieden 23:23. In einer hektischen Schlussphase behielten die Gäste aus der Nähe von Wuppertal das bessere Ende für sich: Erst gelang ihnen die neuerliche Führung und 23 Sekunden vor der finalen Sirene der vorentscheidende 25. Treffer. Für die Nieder-Rodenerinnen heißt es jetzt, Mund abputzen, daraus zu lernen und vorauszublicken. „Wir werden die Dinge ansprechen, die wir nicht gut gelöst haben und daran arbeiten. Ich weiß, meine Mannschaft kann es besser“, betonte Trainer Sahin. Gelegenheit dazu besteht schon am nächsten Samstag, 6. November, um 19:30 Uhr. Dann wartet in der RODAUSTROM Sportarena gegen Fortuna Düsseldorf die nächste schwere Aufgabe.