Philippe Kohlstrung sichert knappen 26:25 (14:10) Erfolg gegen Gelnhausen
In einem heiß umkämpften aber niemals unfairen Derby gegen die „Jungen Wilden“ aus Gelnhausen sicherten sich die Rodgauer dank eines überragenden Philippe Kohlstrung beide Punkte. Doch bevor der 26:25 Erfolg unter Dach und Fach gebracht werden konnte, mussten die Hausherren über 60 Minuten an die Schmerzgrenze gehen, denn die hoch motivierten Gäste steckten trotz eines zwischenzeitlichen 5-Tore Rückstandes niemals auf.
Die Partie begann mit einer sehr konzentrierten Abwehrleistung der Baggerseepiraten, die den Gästen in den ersten zehn Minuten überhaupt keine Entfaltungsmöglichkeiten gaben. Die wieselflinken Gelnhäuser rannten sich in der sattelfesten HSG-Defensive ein ums andere Mal fest. Wenn das Spielgerät doch einmal den Weg Richtung Tor fand, war wie so oft Kapitän Marco Rhein zur Stelle, der über die kompletten 60 Minuten wieder eine ganz starke Leistung zeigte. Mit der bestens funktionierenden Abwehr als Basis gingen die Rodgauer schnell in Führung. Doch da man selbst mit den sich bietenden Chancen etwas fahrlässig umging –unter anderem vergab man gleich zwei Strafwürfe- betrug der Vorsprung beim 3:0 lediglich drei Treffer. Die Abwehrreihen dominierten auch in der Folge eindeutig das Bild in der RODAUSTROM Sportarena, so dass die knapp 400 Zuschauer zwar ein sehrt interessantes Spiel geboten bekamen, bei dem aber die Tore nicht so richtig fallen wollten. Erst ab der zwanzigsten Minute änderte sich das ein wenig. Da schafften es die Rodgauer vor allem über den erneut sehr engagierten Ketil Horn, den Abstand etwas zu vergrößern. Über die Zwischenstände 9:6 und 11:8 ging man schließlich mit einem 4 Tore Polster in die Halbzeitpause.
Nach Wiederanpfiff der gut leitenden Unparteiischen erwischten die Baggerseepiraten erneut den besseren Start. Jetzt waren es Schopper und Kohlstrung, die in der HSG-Offensive starke Akzente setzten. Entweder nahmen sie sich selbst die richtigen Würfe aus dem Rückraum oder sie brachten Flo Stenger am Kreis in eine gute Wurfposition. Der agile Kreisläufer, seit Wochen ohne Fehlwurf, behielt auch am Samstagabend seine weiße Weste. Neben den fünf Treffern holte er als ständiger Unruheherd auch noch einige Strafwürfe heraus. Aber so sehr man sich beim 20:15 über die zwischenzeitlich recht deutliche Führung freute, die Gäste aus der Barbarossastadt ließen in ihrem Kampfgeist einfach nicht nach. Beim 22:20 war der vermeintlich komfortable Vorsprung fast aufgebraucht, zudem hagelte es für die Rodgauer in der jetzt hitziger werdenden Partie einige Zeitstrafen. Besonders hart traf es dabei Niklas Geck, der für ein eher harmloseres Vergehen seine dritte Zeitstrafe kassierte und in den letzten 9 Minuten mitansehen musste, wie Gelnhausen mit einem 3:0 Lauf die Anzeigetafel wieder auf Unentschieden stellte. Beim 25:25 fünf Minuten vor dem Ende war der Ausgang völlig offen, beide Mannsaften mobilisierten jetzt die allerletzten Kräfte. Bei den Gästen war Yannick Woiwood verletzt ausgeschieden, auf Seiten der Rodgauer biss der angeschlagene Johannes von der Au noch mal auf die Zähne und stellte sich in den Dienst der Mannschaft. Aber die Angriffsmotoren stotterten sichtbar, denn nach der kraftraubenden Partie war kaum ein Akteur noch in der Lage, sich im direkten Duell durchzusetzen. Bei angezeigtem Passivspiel fasste sich schließlich der glänzend aufgelegte Philippe Kohlstrung ein Herz. Mit einem absoluten Präzisionswurf in den Winkel erzielte er zwei Minuten vor dem Ende seinen sechsten Treffer. In der HSG-Defensive wurde jetzt Beton angerührt, die Gäste kamen zu keiner klaren Möglichkeit mehr und als in der allerletzten Sekunde Marco Rhein einen Wurf von Jonathan Malolepszy abwehrte, kannte der Jubel der Hausherren keine Grenzen mehr. „Wir sind auf der allerletzten Rille ins Ziel gekommen, eine absolut grandiose kämpferische Leistung gegen einen spielstarken Kontrahenten. Ich denke, die Zuschauer haben ihr Kommen heute nicht bereut. Mit nun 14:6 Punkten dürfen wir getrost von einer gelungenen Hinrunde sprechen“, zeigte sich HSG-Trainer Jan Redmann nach den 60 dramatischen Minuten hoch zufrieden.