Baggerseepiraten unterliegen verdient in Dutenhofen

So hatten sich die Rodgauer Handballer den Auftakt in das Jahr 2022 mit Sicherheit nicht vorgestellt. Doch nach einer über weite Strecken ernüchternden Leistung musste man sich auch im zweiten Duell der Wetzlarer Bundesligareserve geschlagen geben. Hauptgrund dafür war vor allem die fehlende Durchschlagskraft im Angriff und ein insgesamt lebloser Gesamteindruck. „Mit insgesamt 21 Fehlwürfen kann man keine Drittligapartie gewinnen, das ist vor allem Kopfsache“, analysierte der sichtlich frustrierte Cheftrainer Redmann im Anschluss.

Dabei starteten die Baggerseepiraten zunächst gut in die Partie, legten beim 2:4 und 4:6 schon etwas vor und hatten im Anschluss zahlreiche Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Doch anstatt sich weiter abzusetzen, vergab man leichtfertig auch beste Torchancen. Die Gastgeber, wie gewohnt mit einer sehr jungen Mannschaft auf dem Feld, nutzten dies eiskalt aus. Über ihren Toptorschützen Ole Klimpke fanden die Mittelhessen zurück ins Spiel, freilich wurden sie dabei prächtig von den zahlreichen Fehlern der Rodgauer unterstützt. Bis zur Halbzeit entwickelte sich ein Spiel auf äußerst überschaubarem Niveau, das 12:12 beim Halbzeitpfiff entsprach dann exakt den Kräfteverhältnissen.

Auch nach Wiederbeginn änderte sich am Verlauf recht wenig, außer dass sich jetzt beide Teams in der eigenen Offensive mehr als schwer taten. Torerfolge waren so selten wie ein Sonnenstrahl im Januar und so bekamen die wenigen Zuschauer in der gespenstisch leeren Dutenhofener Sporthalle weiterhin handballerische Magerkost serviert. Mit Sicherheit lag es auch an der langen Wettkampfpause, dass den HSG´lern vieles misslang, aber oftmals waren es unerklärliche, geradezu anfängerhafte Fehler, die den Akteuren unterliefen. Bis zum 18:18 in der 51. Minute hatten beide Teams gerade einmal sechs eigene Treffer erzielt und so langsam aber sicher steuerte man auf ein Unentschieden hinaus. Doch die Gastgeber schafften es irgendwie, einen halben Gang höher zu schalten. Mit einem energischen Endspurt, etwas Wille und Entschlossenheit erzielte die Bundesligareserve binnen 5 Minuten vier Treffer. Mehr war an diesem Abend gar nicht nötig, um die Baggerseepiraten zu versenken. Und so mussten die Zuschauer am Livestream mitverfolgen, wie ihre Jungs in einer niveauarmen Partie sang- und klanglos untergingen. „Das war ein gebrauchter Tag für uns, ich bin absolut enttäuscht von diesem Auftritt. Es war eine der schlechtesten Leistungen der letzten fünf Jahre“, nahm Trainer Redmann nach Abpfiff kein Blatt vor den Mund. Nun gilt es, im Laufe der Woche die Fehler knallhart zu analysieren, um am kommenden Samstag gegen den Tabellenvorletzten Bad Neustadt etwas Wiedergutmachung zu betreiben.