Doppelter Punktgewinn beim 26:27 (10:15)  – Auswärtssieg der Baggerseepiraten

Auch, dass die favorisierten Gastgeber ohne ihren wichtigsten Spieler Nico Schöttle antraten, kann die Freude über den knappen 26:27 Auswärtserfolg der Rodgauer nicht schmälern. Denn auch der HSG-Nachwuchs musste corona- und verletzungsbedingt gleich auf mehrere Spieler verzichten, umso höher sind die zwei gewonnenen BigPoints in fremder Halle zu bewerten.
Von der ersten Sekunde an, merkte man dem kompletten Team um Trainer Christian Sommer die „Jetzt erst recht-Einstellung“ an. In der von Oskar Fink gut organisierten Abwehr, wurde gemeinsam um jeden Zentimeter Boden gekämpft und so der Angriffsfluss der starken Gastgeber oft erfolgreich unterbrochen. Alles was dennoch auf den Kasten kam, wurde vom gut aufgelegten Keeper Paul Wetzel durch gleich mehrere starke Paraden entschärft. Nach Ballgewinnen ging es über die Rückraumreihe Ullrich/Weiland/Seidel in hohem Tempo nach vorne, so dass sich die Abwehr der Gastgeber erst gar nicht wirklich sortieren konnte. Die sich daraus ergebenden Torchancen wurden zu großen Teilen sehr konsequent genutzt. Aber auch im Positionsangriff, unter der Regie von Weiland auf Rückraum Mitte, wurden über schnelle Passfolgen meist gute Lösungen gefunden. So kam es, dass die HSG nach 10 gespielten Minuten bereits mit 1:7 in Front lag. Auch wenn anschließend die Gastgeber deutlich besser ins Spiel kamen, blieben die Baggerseepiraten ihrer Linie treu. Nach einer spielerisch wie kämpferisch sehr überzeugenden ersten Halbzeit der Rodgauer wurden beim Spielstand von 10:15 die Seiten gewechselt.

Allen war klar, dass war es noch lange nicht. Aber der HSG-Nachwuchs hatte Lunte gerochen, dass an diesem Tag was möglich ist und so kamen sie auch weiter hochmotiviert aus der Kabine. Die HSG‘ler legten wieder los wie die Feuerwehr und bis zur 38. Minute konnte so der erarbeitete Vorsprung gehalten bzw. sogar auf 7 Tore ausgebaut werden (14:21). Ab diesem Zeitpunkt allerdings merkte man dem Team an, dass die Kräfte begannen zu schwinden. Der Vorsprung schmolz, weil die Gastgeber diese Schwächephase ihrerseits sehr konsequent nutzten. Aber er hielt über die Zwischenstände 18:23 (45. Min) bis zum 22:25 (55 Min.), weil auch die Spieler von der Bank sofort ihr Herz in die Hand nahmen und selbstbewusst den Kampf annahmen. Der dann folgende 4 zu 0 Lauf der SG Pforzheim/Eutingen zum 26:25 in der 57. Spielminute, konnte trotzdem nicht verhindert werden – das Spiel war gedreht und die Baggerseepiraten sichtlich mit den Kräften am Ende. Eine Auszeit sollte Zeit für ein kurzes Durchatmen geben, um die letzten Reserven zu mobilisieren. Zu diesem Zeitpunkt hätten sicherlich nicht viele der mitgereisten Fans noch auf einen Sieg gesetzt, aber es passte zu diesem Tag, zu der bis dahin gezeigten Willensleistung der gesamten Mannschaft, dass das Spiel noch einmal eine Wendung bekommen sollte. Oskar Fink traf in der 59. Minute zum Ausgleich und Ben Seidel erzielte in der 60. Minute mit seinem zehnten Treffer die erneute Führung. 45 Sekunden blieben den Gastgebern, die jetzt den 7. Feldspieler brachten, um den Ausgleich zu erzielen, aber Paul Wetzel im Tor hielt fünf Sekunden vor Ende der Spielzeit den letztlich glücklichen, aber aufgrund einer großartigen Mannschaftsleistung auch verdienten, Sieg fest.

Die Freude bei den Verantwortlichen, Spielern und Fans war riesig und so wurde nach Abpfiff auch ausgiebig gefeiert. Zudem sollte dieses Erfolgserlebnis Mut und Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben geben. Denn schon am nächsten Wochenende steht man dem aktuellen und unangefochtenen Tabellenführer, den Rhein-Neckar-Löwen, gegenüber. Anpfiff in Östringen ist am Samstag (12.02.22) um 16:30 Uhr.

Zum Einsatz kamen:
Wetzel (TW), Hain (TW), Horlebein, Trageser (1), Markert (1), Ullrich (3), Broschek (4), Fink (4), Weiland (2), Spanheimer (2), Seidel (10/1), Landskron