Tabellenzweiter am Ende zu stark für die Rodgauer
Tolle Treffer, packende Zweikämpfe, Wechselfehler und viele Diskussionen. In einem hochinteressanten Drittligaspiel mussten sich die Baggerseepiraten nach 60 kampfbetonten Minuten dem Bundesliganachwuchs aus Erlangen geschlagen geben. Obwohl die Niederlage mit sieben Toren Differenz sehr deutlich ausfiel, waren die gut 250 Zuschauer in der RODAUSTROM Sportarena mit der gezeigten Leistung absolut einverstanden.
Vom Anpfiff an entwickelte sich eine temporeiche Partie mit extrem hoher Schlagzahl. Beide Teams suchten zielstrebig den direkten Weg zum Tor. Auf Seiten der Hausherren war man immer wieder mit Pässen an den Kreis erfolgreich. Dort wuselte sich Flo Stenger durch die Deckungsreihe der Gäste, der oftmals nur regelwidrig gestoppt werden konnte. Die Franken vertrauten im Angriff vor allem dem treffsicheren Poser auf Rechtsaussen, der bei seinen insgesamt neun Wurfversuchen in der ersten Halbzeit achtmal erfolgreich war. Nach der ausgeglichenen Anfangsphase (5:5) liessen die Rodgauer gegen den starken Gästekeeper Boiek ein paar gute Chancen liegen, das nutzte der Tabellenzweite sofort eiskalt aus und setzte sich auf 8:11 ab. Trainer Jan Redmann nahm in seiner Auszeit dann erste personelle Wechsel vor und forderte von seinem Team wieder mehr Intensität in den Zweikämpfen. Das setzten Kohlstrung und Co. Gegen die körperlich überlegenen Gäste auch direkt um. Die Intensität auf dem Feld nahm jetzt spürbar zu, es hagelte Hinausstellungen auf beiden Seiten. Dies gipfelte letztendlich in einer umstrittenen Szene, bei der sich Gästeakteur Bialowas zu einer klaren Unsportlichkeit gegen Michi Weidinger hinreissen liess. Doch zum deutlich hörbaren Unmut der heimischen Fans wurde nicht nur Bialowas, sondern auch Weidinger mit einer Zweiminuten-Strafe bedacht. Das war nicht die einzige Entscheidung, mit der HSG-Coach Jan Redmann sichtlich unzufrieden war. Die hochgekochten Emotionen beruhigten sich dann aber recht schnell und bis zum Halbzeitpfiff gelang es den Rodgauern, den Rückstand auf 15:17 zu begrenzen.
Direkt nach Wiederbeginn folgte dann rückblickend betrachtet die entscheidende Phase. Binnen drei Minuten produzierten die HSG´ler ebensoviele Fehler im eigenen Angriff. Im Stile einer absoluten Spitzenmannschaft nutzten das die wieselflinken Gäste aus, oftmals in Person von Linksaussen Bauder, der immer wieder frei vor Kapitän Marco Rhein auftauchte. Der HSG-Kapitän zeigte mit 20 Paraden zwar erneut eine starke Leistung, konnte in der Folge aber nicht verhindern, dass sich die Erlanger nicht aus dem Konzept bringen liessen. Was die Baggerseepiraten auch versuchten, oftmals hatten die gegnerischen Spieler, bei denen Philipp von Alvensleben geschickt Regie führte, die bessere Antwort. So vergingen die Minuten und spätestens als Bauder zum 23:30 einnetzte war die Partie entschieden. Bis zum Schlußpfiff fielen auf beiden Seiten noch einige Treffer aber die hatten letztendlich nur noch statistischen Wert. Mit 29:36 mussten sich die Baggerseepiraten einem an diesem Abend überlegenen Gegner geschlagen geben, das sah auch HSG-Sprecher Marzo so: „Das war ein absolut hochklassiges Drittligaspiel zweier starker Mannschaften. Unterm Strich geht die Niederlage in Ordnung, Erlangen hatte heute über 60 Minuten einfach mehr Qualität. Aber wenn wir so auftreten wie in der ersten Halbzeit, haben wir auch beim Derby in Bieberau eine Chance“.