Baggerseepiraten unterliegen 27:26 in Groß-Bieberau

Eine ebenso bittere wie unverdiente Niederlage mussten die Rodgauer Handballer im Derby bei den Bieberauer Falken hinnehmen. Mit einem direkten Freiwurf aus „unmöglichem“ Winkel von Rechtsaußen sorgte das Odenwälder Urgestein Michael Malik für totale Fassungslosigkeit auf Seiten der HSG´ler.

Die hatten sich in den vorangegangen 60 Minuten mit Leibeskräften gegen eine erneute Derbyniederlage gewehrt. Angeführt vom Ex-Falken Benjamin von Stein -mit sieben Treffern bester Rodgauer Schütze- zeigten sich die Baggerseepiraten von ihrer kämpferisch besten Seite. Die hoch gehandelten Bieberauer konnten sich in der intensiv aber sehr fair geführten Partie zu keinem Zeitpunkt entscheidend absetzen. Vielmehr bekamen die gut 300 Zuschauer eine absolut ausgeglichene Drittligapartie auf hohem Niveau geboten. Wechselnde Führungen prägten das Bild der ersten Halbzeit, erst gegen Ende unterliefen den Rodgauern ein paar kleinere Fehler, die die Gastgeber sofort in eine 14:12 Pausenführung umwandelten. Doch davon ließen sich Rodgauer nicht beeindrucken, auch nach Wiederanpfiff zeigten sie weiterhin gelungene Spielzüge und zogen ihr gewohntes Tempospiel auf. Nutznießer davon waren vor allem „Paul“ Brühl auf Linksaußen und der bereits angesprochene Benni von Stein. Tore aus dem Rückraum waren allerdings Mangelware, zu kompakt standen die Falken in ihrer beherzt zupackenden 6:0 Deckung. Als beim 24:21 (52. Minute) eine vermeintliche Vorentscheidung gefallen war,  mobilisierten die Baggerseepiraten noch einmal die letzten Kräfte. Ein Doppelschlag durch von Stein und ein Treffer von Henning Schopper brachte kurz vor dem Ende sogar die 25:26 Führung, doch auch die Falken warfen alles in die Waagschale. Sie kamen durch Büttner wieder zum Ausgleich als noch gut 120 Sekunden Restspielzeit auf der Uhr verblieben. Die letzte Minute hatte dann Herzinfarkt-Potential: Im Anschluss an eine Auszeit der Rodgauer produzierte man einen Ballverlust, dadurch kamen die Gastgeber wieder in Ballbesitz und nahmen  ihrerseits eine Auszeit. In den knapp 20 Sekunden verteidigten die Baggerseepiraten zwar mit großem Aufwand, doch in der allerletzten Sekunde bekamen die Falken noch einen Freiwurf zugesprochen. Den nutzte Michael Malik mit einem Sonntagswurf am Freitag zum 27:26 Endstand. Auch lange nach dem Schlußpfiff war die Enttäuschung über die bittere Niederlage noch nicht verflogen: „Es ist schwer das momentan in Worte zu fassen. Wir haben einen sehr engagierten Auftritt gezeigt, den Bieberauern alles abverlangt. Jetzt hier mit null Punkten zu stehen, fühlt sich nicht richtig an. Aber es passt zu dieser für uns sehr komplizierten Saison, dass wir durch einen Wurf verlieren, der so nur einmal bei tausend Versuchen im Netz einschlägt“, gab ein sehr frustrierter Chefcoach Jan Redmann zu Protokoll.