Die unzureichende Chancenverwertung verhindert ein besseres Ergebnis

Bis zur 57. Minute schnupperten die Drittligadamen der HSG Rodgau Nieder-Roden an einem Auswärtspunkt. Da lagen sie beim Stand von 24:23 für die Gastgeberinnen nach einer Aufholjagd nur mit einem Tor zurück. Doch wie schon fast das gesamte Spiel verlief auch die Schlussphase nach dem gleichen Muster: Immer wenn sich die Baggerseepiratinnen herangekämpft hatten, gelang es dem TB Wülfrath wieder davonzuziehen. Am Ende gewann das Heimteam mit 29:24 (12:8) und konnte sich durch diesen Erfolg in der oberen Tabellenhälfte festsetzen. Dagegen wird es für Nieder-Roden nun noch schwerer werden, die missliebige Abstiegsrunde zu vermeiden: Der Rückstand auf den sicheren sechsten Platz beträgt nun schon sechs Punkte und die anstehenden Aufgaben haben es in sich.

In Wülfrath gerieten die Rodgauerinnen bereits in Hälfte eins nach gutem Beginn ins Hintertreffen. Nach knapp neun Minuten lagen sie 2:5 zurück, kamen dann aber im Anschluss zurück ins Spiel. Christine Burgard (5/2) verkürzte auf 7:8 (23.), die HSG-Frauen mussten danach jedoch vier Tore in Folge hinnehmen. Nell Gotta (6/1) gelang mit der Pausensirene der achte Rodgauer Treffer. Sie erzielte übrigens in beiden Halbzeiten jeweils das erste und letzte Tor der Baggerseepiratinnen. Alles in allem fehlte es auf Nieder-Rodener Seite wie schon im Hinspiel an der nötigen Effektivität. „Defensiv hatten wir zeitweise zu wenig Zugriff, waren nicht bissig genug und konnten keinen ausreichenden Druck aufbauen“, haderte Trainer Ergün Sahin. „Vor allem haben wir im ersten Abschnitt zu viele gute Chancen verworfen – Bälle, bei denen wir im Training normalerweise das Tor kaputtwerfen.“ Die Folge: Wülfrath kam zu Gegenstößen und dadurch zu leichten Treffern, agierte letztlich so, „wie wir eigentlich spielen wollten“, sagte Coach Sahin.

Nach dem Seitenwechsel lief es dann besser. Allerdings fehlte offensiv mitunter die allerletzte Konsequenz und es wurden erneut klare Möglichkeiten vergeben. „Wir haben die Räume, die uns Wülfrath gegeben hat, nicht optimal genutzt“, erkannte Ergün Sahin, der im Verlauf der zweiten Hälfte auf eine 5:1-Deckung umstellte. „So sind wir nochmal ins Spiel gekommen, hätten mit mehr Entschlossenheit sogar etwas mitnehmen können.“ Er verteilte ein Sonderlob an Youngsterin Jule Krüger (2), die ihre Sache im zentralen Rückraum sehr gut gemacht hätte. Sahins Fazit nach 60 Minuten: „Am Ende ist unsere Niederlage ein paar Tore zu hoch ausgefallen.“ In den nächsten Partien gilt es für seine Schützlinge, entschiedener aufzutreten, um bestehen zu können. Am kommenden Sonntag, 13. März, geht es zu Fortuna Düsseldorf – diese Begegnung ist der Beginn einer englischen Woche. Kurz darauf warten zwei Heimspiele, am Mittwoch, 16. März, gegen Kleenheim-Langgöns und am Samstag, 19. März, gegen die TSG Eddersheim.