Nach Sieg gegen Kleenheim-Langgöns wartet Samstag mit Eddersheim ein Spitzenteam

Die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden gewannen am Mittwochabend das Hessenderby gegen die HSG Kleenheim-Langgöns mit 24:21 (13:12). Es war ein Start-Ziel-Sieg, denn die Baggerseepiratinnen lagen nach dem 1:0 in der 3. Minute die gesamte Spieldauer in Front. Dennoch stand die Begegnung bis zum Ende auf des Messers Schneide. Die Vorentscheidung fiel erst 40 Sekunden vor Schluss als Leyla Götz (2/2) einen Siebenmeter zum 23:21 verwandelte. Mit der Schlusssirene stellte Laurie Geis (3) per Gegenstoß den umjubelten Endstand her. Danach gab es stehende Ovationen, die Mannschaft wurde von den 120 Fans in der RODAUSTROM Sportarena gefeiert. „Wir haben 60 Minuten einen tollen Fight geliefert und verdient gewonnen“, freute sich HSG-Trainer Ergün Sahin über zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

Dabei machten es die Baggerseepiratinnen unnötig spannend. So schalteten sie nach einer scheinbar sicheren 8:3-Führung (15. Minute) etwas zurück. „In dieser Phase müssten wir eigentlich noch einen Gang zulegen“, beobachtete Ergün Sahin einen Bruch im Spiel seiner Mannschaft. „Von da an sind wir nicht mehr so dominant gewesen.“ Die Folge: Kleenheim erzielte vier Tore hintereinander und war beim Stand von 8:7 wieder in der Partie (19.). Coach Sahin sah sich gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen, neun Minuten später die zweite, als Kleenheim-Langgöns – nach einem zwischenzeitlichen 12:9 für Nieder-Roden – erneut auf einen Treffer herangekommen war. Mit einem knappen 13:12-Vorsprung ging es zum Pausentee.

Auch die zweite Halbzeit blieb eine enge Nummer, in der sich aber die Defensive der Gastgeberinnen stabil zeigte. „Unsere Abwehr hat über weite Strecken sehr gut funktioniert“, lobte Ergün Sahin. So kam die wichtigste Spielerin der Gäste, Katharina Weber, nur eingeschränkt zur Entfaltung. Und in wichtigen Phasen verhinderte die überragende Torhüterin Linda Barnack, dass Kleenheim das Spiel drehen konnte. Mit zahlreichen tollen Paraden, teilweise in Eins-gegen-Eins-Situationen, brachte sie die Gegnerinnen schier zur Verzweiflung. Offensiv machte bei den Rodgauerinnen die achtfache Torschützin Christine Burgard den Unterschied, sie war zeitweise kaum zu stoppen. Als es beim Stand von 17:16 (45.), 18:17 (46.) und 19:18 (50.) wieder eng zu werden drohte, sprangen andere in die Bresche: Kreisläuferin Katharina Keller (4) mit dem 18:16, die auf Rechtsaußen eingesetzte Nell Gotta (3) mit dem 19:17 – und Jana Göbel (3), die ihre stärksten Momente genau zum perfekten Zeitpunkt auspackte. Sie tankte sich dreimal durch die Kleenheimer Reihen (53./54./55.), traf jeweils und so stand es 22:19 (55.). Zwei anschließende Gegentore sorgten für den ungewollten Nervenkitzel und das spannende Finale.

Am Samstag, 19. März, steigt schon das nächste Heimspiel in der RODAUSTROM Sportarena. Gegner ist der Tabellenzweite TSG Eddersheim. Gegen das Team aus Hattersheim haben die Baggerseepiratinnen immer gut ausgesehen. In den bisherigen drei Vergleichen seit dem Nieder-Rodener Aufstieg 2019 gab es denkbar knappe, teils unglückliche Niederlagen. Im vierten Anlauf käme ein Sieg genau im richtigen Augenblick und diesmal kann die Konstellation helfen. „Wir sind Außenseiter und können frei aufspielen“, sieht Trainer Ergün Sahin den Druck bei den Eddersheimerinnen. Erstmal heißt es, in der kurzen verbleibenden Zeit frische Kräfte zu tanken und zu schauen, wer einsatzfähig ist. Gegen Kleenheim waren einige Rodgauer Spielerinnen angeschlagen aufgelaufen, Kapitänin Laura Keller konnte nur kurzzeitig agieren. Das Nachbarschaftsduell zwischen Nieder-Roden und Eddersheim beginnt um 19:30 Uhr.