Trotz achtbarer Auftritte wurden am Wochenende beide Spiele verloren

Der Doppelspieltag brachte für die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden zwar nicht die erhofften Punkte. Dennoch zogen sich die Baggerseepiratinnen äußerst achtbar aus der Affäre. Schließlich schnupperten sie am Wochenende ein wenig Bundesligaluft: Sie standen Mannschaften gegenüber, die sich (regelkonform) mit Aktiven aus ihrem Erst- oder Zweitligakader verstärkt hatten. Angesichts der ungleichen Voraussetzungen hielt sich die Enttäuschung nach den Niederlagen – 18:23 (8:9) bei Mainz 05 und 22:28 (13:13) gegen Bayer Leverkusen – in Grenzen. „Die Einstellung war top“, zog HSG-Trainer Ergün Sahin unter dem Strich ein positives Fazit. „Leider hat uns nach hinten raus auch verletzungsbedingt die Kraft gefehlt.“

Beide Begegnungen verliefen in der ersten Halbzeit nach dem gleichen Muster. Zunächst setzten sich die Gegnerinnen ab, die HSG-Damen kämpften sich heran und konnten schließlich den Ausgleich erzielen: am Samstag das 9:9 kurz nach dem Pausentee in Mainz und tags darauf das 13:13 mit der Halbzeitsirene gegen Leverkusen. „Wir haben da jeweils Moral bewiesen und den Ball laufen lassen“, lobte Ergün Sahin. „Es war in diesen Phasen schön anzusehen, wie wir auf einmal unsere Chancen im Kollektiv herausgespielt haben.“

Während die Rodgauerinnen in Mainz die Begegnung in Hälfte zwei lange offenhalten konnten, war die Niederlage gegen Leverkusen kurz nach der Pause besiegelt. Nach dem Seitenwechsel blieben sie vor rund 100 Zuschauern in der RODAUSTROM Sportarena knapp 13 Minuten ohne Torerfolg. Dagegen traf Bayer Leverkusen acht Mal in Folge und die Begegnung war entschieden. „Da haben wir zu viel mit Eins-eins-Aktionen agiert und es hat unserem Spiel die nötige Tiefe gefehlt“, erkannte Ergün Sahin. „Meine Mannschaft hat sich aber nicht hängen lassen und gegen Ende ordentlich Ergebniskorrektur betrieben.“ Der Coach brachte noch Youngsterin Jule Krüger, die in der Schlussphase gegen Leverkusen couragiert auftrat.

Nach den zwei Niederlagen vom Wochenende ist klar, dass es für die Baggerseepiratinnen eine Saisonverlängerung geben wird. Die HSG-Damen werden eine Abstiegsrunde bestreiten müssen, in der sie sechs weitere Spiele zu absolvieren haben. Doch zunächst steht am kommenden Samstag der letzte Spieltag der sogenannten Vorrunde an. Dann gastiert der 1. FC Köln in Nieder-Roden. „Da wollen wir uns vorerst mit einer schönen Vorstellung verabschieden, bis es dann nach einer Pause weitergeht“, kündigt Ergün Sahin an. Ein Sieg gegen die Kölnerinnen wäre wichtig, da die Punkte unter Umständen in die Abstiegsrunde mitgenommen werden – falls die Rheinländerinnen den direkten Klassenerhalt verpassen und beide Teams in der gleichen Gruppe landen sollten.