Überragende HSG-Defensive lässt beim 29:15 (15:8) nichts anbrennen –

Foto: Johnny Weissmüllers legitimer Erbe bei einer seiner zahllosen Paraden !

Dank einer sehr konzentrierten Vorstellung gewannen die Rodgauer Handballer auch ihr zweites Heimspiel in der RODAUSTROM Sportarena. Anders als noch vor Wochenfrist zeigte man sich von der ersten bis zur letzten Minute sehr fokussiert und liess dem hoch gehandelten Gast aus dem Pfälzerwald überhaupt keine Chance.

Vom Anpfiff an nutzten die Hausherren konsequent die sich bietenden Chancen. Mit variablem Spiel gelang es immer wieder, den Mittelblock der Dansenberger auseinander zu ziehen. Die entstehenden Räume wusste vor allem Flo Stenger zu besetzen. Der quirlige Kreisläufer war ein ständiger Unruheherd und wurde des öfteren mit klugen Pässen gefüttert. Prunkstück an diesem Abend sollte aber die HSG-Defensive sein. Mit unglaublich hoher Intensität in den Zweikämpfen und schneller Beinarbeit setzte man die Dansenberger extrem unter Druck. Die individuell hochkarätig besetzten Gäste kamen kaum zur Entfaltung, vor allem die gefährliche Achse Claussen/Bösing wurde über weite Strecken neutralisiert. Und falls die HSG-Defensive doch mal einen Wurf zuliess, konnte man sich zu einhundert Prozent auf Kapitän Marco Rhein verlassen. Der 35-jährige Routinier zeigte erneut seine Extraklasse, hielt zudem noch drei Strafwürfe und hatte somit großen Anteil daran, dass sich seine Mannschaft über 7:6 auf 11:7 absetzte. Ein Doppelpack vom torgefährlichen Ketil Horn brachte danach erstmals eine 6-Tore Führung, die bis zur Halbzeit (15:8) sogar noch weiter ausgebaut wurde.

Auch nach dem Wiederanpfiff nahmen die Baggerseepiraten den Fuß nicht vom Gaspedal. Zwar probierten die Gäste jetzt mit einer offensiveren Deckungsvariante, den Spielaufbau zu stören, doch das gelang nur für wenige Minuten. Vor allem Henning Schopper, der nach seiner langwierigen Verletzung endlich wieder schmerzfrei agiert, wirbelte die Dansenberger mit schnellen Kreuzbewegungen durcheinander. Tor um Tor wurde der Vorsprung ausgebaut, die Deckung um Rückkehrer Niklas Geck rührte weiter Beton an. Auch nach einigen personellen Wechseln gab es keinerlei Qualitätsverlust, für Trainer Redmann ein Schlüssel zum Erfolg: „Heute hat jeder seine Aufgabe zu 100% erfüllt, wir haben fast keine einfachen Fehler gemacht. Dass ein Team wie Dansenberg mit dieser Qualität am Ende nur 15 Treffer erzielt, ist aus unserer Sicht natürlich sensationell.“ Unter dem Applaus der gut 300 Heimfans schraubten die Baggerseepiraten den Zählerstand immer weiter nach oben, spätestens beim 22:11 in der 46. Minute war die Partie entschieden, aber bis zum Abpfiff der gut leitenden Unparteiischen blieben die Rodgauer weiter fokussiert. So stand am Ende ein auch in der Höhe völlig verdienter 29:15 Heimsieg zu Buche. Vor allem die gezeigte Leistung gibt für die nächsten schweren Aufgaben Mut. „Das war genau die richtige Antwort auf den verkorksten Auftritt von letzter Woche. Die Körpersprache hat von Anfang an gestimmt. Hinter so einer Abwehr im Kasten zu stehen macht richtig gute Laune, aber jetzt müssen wir zusehen, dass wir das auch in den kommenden Wochen abrufen“, fand HSG-Kapitän Marco Rhein die passenden Schlußworte.