29:28 (13:14)-Sieg gegen Eddersheim bringt die ersten zwei Saisonpunkte –

Kein Drehbuchautor hätte die Geschichte besser schreiben können. Noch vor der Begegnung hatte sich Pia Magnago gewünscht, „dass es bloß nicht zu spannend wird.“ Es kam anders und in der Overtime wurde die neunfache Torschützin dann selbst zur Hauptfigur in einem packenden Thriller. Beim Stand von 28:28 verwandelte sie den entscheidenden Siebenmeter zum Sieg. Entsprechend groß war die Jubel unter den meisten der knapp 200 Zuschauer in der RODAUSTROM-Sportarena. Schon zuvor hatte Magnago bei angezeigtem Zeitspiel die Nerven behalten und ein wichtiges Tor erzielt. Dass es am Ende eine so enge Partie wurde, war aus Sicht der HSG-Frauen unnötig. Schließlich hatten sie sich nach 39 Minuten durch einen 8:1-Lauf einen recht komfortablen 21:15-Vorsprung erarbeitet. „In dieser Phase nach der Pause haben wir gut verteidigt und unser Tempospiel aufgezogen“, lobte HSG-Trainer Ergün Sahin. „Unsere Torhüterin Naomi Speckhardt hat zudem einige Male sehr gut pariert.“ Offensiv wirbelte Leyla Götz (9/2) über links und die Mitspielerinnen konnten Katharina Keller (2) am Kreis in Szene setzen. Und Christine Burgard (4) kam nach einer Verletzungsbehandlung in der ersten Halbzeit als belebendes Element zurück.

Im Anschluss wähnte sich der Coach jedoch im falschen Film. „Wenn wir auf sieben oder acht Tore davonziehen, kommen wir hinten raus nicht mehr in Bedrängnis.“ Doch gute Chancen wurden nicht genutzt und dadurch konnte Eddersheim wieder ins Spiel finden, dabei leichte Treffer erzielen. „Zum Glück waren wir mit der einen oder anderen Einzelaktion erfolgreich, auch wenn wir von unserer Linie abgewichen sind“, so Sahin. Trotzdem holten die Gegnerinnen auf und egalisierten 40 Sekunden vor Schluss. Schon in der ersten Halbzeit war der Trainer nicht zufrieden, monierte das zu passive Abwehrverhalten. „Wir haben nicht verschoben, sind nicht richtig rangegangen“, beobachtete er. Das führte dazu, dass sich Eddersheim beim Stand von 5:8 einen Dreitorevorsprung erarbeitete (13.) Über weite Teile der ersten Halbzeit lagen die Gäste in Front, zwischenzeitlich unterbrochen durch den 10:10-Ausgleich (23.) und das 11:11 (25.). Danach marschierte die TSG Eddersheim wieder vorneweg. „Wichtig für den weiteren Verlauf war, dass wir noch zum Halbzeitstand von 13:14 (29.) verkürzen konnten“, erkannte Ergün Sahin.

Die Kabinenansprache fruchte kurzzeitig und so bogen die Baggerseepiratinnen zunächst auf die Siegerstraße ein, die sich als holprig erwies. Doch es kam zum Happy End, weil die Spielerinnen bis zum Schluss kämpften und an den Erfolg glaubten: Die ersten beiden Saisonpunkte sind unter Dach und Fach und im fünften Anlauf gelang endlich der erste Sieg gegen Eddersheim. In den nächsten Partien wollen es die HSG-Frauen weniger spannend machen und ihr Spiel über 60 Minuten durchziehen. Ab Montag werden Team und Trainer noch einmal intensiv am Abwehrverhalten arbeiten. Aus einer stabilen Defensive in den schnellen Gegenstoß kommen – das könnte die Devise sein, um am nächsten Samstag auswärts bei St. Leon/Reilingen erneut zu punkten. „So wie wir uns in der Abwehr verhalten, spielen wir auch im Angriff“, hatte Ergün Sahin kurz nach der Schlusssirene den Blick schon wieder voraus gerichtet. „In jeder einzelnen Spielerin steckt mehr!“