Starkes 33:26 (11:10) gegen Bönnigheim bringt dritten Sieg in Folge

Standing Ovations! In der Schlussminute erhoben sich die Fans in der RODAUSTROM Sportarena und beklatschten die bislang beste Saisonleistung der HSG Rodgau Nieder-Roden. Eine äußerst starke Vorstellung in der zweiten Halbzeit brachte am Ende den deutlichen 33:26-Sieg gegen den TSV Bönnigheim. „Was wir im zweiten Abschnitt auf die Platte gebracht haben, war hervorragend“, schwärmte Ergün Sahin. „Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff konnten wir das umsetzen, was von mir in der Pause angesprochen wurde“, sagte der HSG-Trainer. „Wir haben unser Tempospiel aufgezogen und waren mit schnellen Gegenstößen erfolgreich.“ Besonders Linksaußen Anna Bretz (7 Tore) setzte sich dabei gut in Szene. Auch Torhüterin Naomi Speckhardt mit zahlreichen, teils spektakulären Paraden und Pia Magnago (6) mit richtigen Entscheidungen in wichtigen Momenten stachen hervor. „Vor allem war der Sieg aber unserer geschlossenen Mannschaftsleistung zu verdanken“, lobte Sahin. „Jede Einzelne war immer da, wenn sie gebraucht wurde.“

Zu Beginn der Partie hatte es freilich noch nicht nach einem Erfolg ausgesehen. Keine zehn Minuten waren gespielt und auf der Anzeigetafel prangte ein 3:6-Rückstand. „In dieser Phase waren wir in unserem Abwehrverhalten viel zu zaghaft“, erkannte Ergün Sahin. „Allerdings haben sich die Mädels aus diesem kleinen Tief toll herausgekämpft.“ Eine Szene stand sinnbildlich für die Wende in der Begegnung. Nach einem überharten Foul an Christine Burgard (3) erhielt Gästespielerin Sandra Graner die Rote Karte (15.). In den folgenden Minuten holten die Baggerseepiratinnen auf und beim Stand von 8:7 hatten sie die Partie gedreht (22.). Nach der zwischenzeitlichen 11:9-Führung ging es mit einem knappen 11:10-Vorsprung in die Kabinen. Zu Beginn der zweiten Hälfte zogen die Rodgauerinnen blitzschnell auf 14:10 davon (32.) und bogen vorsichtig auf die Siegerstraße ein. Zunächst gelang es nicht, das Ergebnis weiter auszubauen. Erst ein Doppelschlag von Rechtsaußen Tamay Adamir (5) zum 25:20 brachte eine kleine Vorentscheidung (50.). Die letzten Minuten waren dann einfach nur noch zum Genießen.

Der überragende Teamgeist kam auch dadurch zum Ausdruck, dass sich fünf weitere Spielerinnen in die Torschützenliste eintragen konnten: Jana Göbel (4), Laura Keller (3), Leyla Götz (3/2), Katharina Keller und Jil Riecke. Torhüterin Sophie Born zeichnete sich in den letzten zehn Minuten aus, parierte einige schwierige Bälle. In der Schlussphase kamen auch die zum Einsatz, die sonst eher in der zweiten Reihe stehen. „Ich habe versucht, allen ein bisschen Spielzeit zu geben, was vom Spielverlauf her nicht immer möglich ist“, meinte Ergün Sahin. Durch den dritten Sieg in Folge stehen die Baggerseepiratinnen nun mit 6:2 Punkten auf Platz vier in ihrer Drittligastaffel Süd-West. Nächsten Samstag müssen sie beim Tabellendritten HSG Gedern/Nidda antreten, der bei 7:3 Zählern ein Spiel mehr absolviert hat. Wird dann im Hessenderby die Leistung aus der zweiten Halbzeit gegen Bönnigheim abgerufen, ist ein neuerliches Erfolgserlebnis nicht unmöglich.