Verdienter 28:22 (16:11)-Erfolg gegen Aufsteiger Pohlheim

Einen am Ende auch in der Höhe völlig verdienten 28:22 Heimsieg konnten die Rodgauer Handballer  am vergangenen Freitag gegen die HSG Pohlheim feiern. Die Jungs von Trainer Redmann verpassten es allerdings nach einer zwischenzeitlich deutlichen Führung, frühzeitig den Deckel drauf zu machen. So blieb die Begegnung bis in die Schlussminuten spannend, ehe der dritte Heimsieg der laufenden Saison in trockenen Tüchern war.

Die gut 300 Zuschauer in der RODAUSTROM Sportarena sahen einen konzentrierten Beginn der Baggerseepiraten. Die waren sichtlich gewillt, die Heimniederlage gegen Haßloch vergessen zu machen. Nach einem Doppelschlag von Filip Brühl erzielten Horn & Co. noch weitere Treffer, so dass man beim 5:2 voll auf Kurs lag. Nach und nach schlichen sich aber einige Unkonzentriertheiten ins Spiel der Rodgauer ein. Vor allem die Chancenverwertung ließ erneut zu wünschen übrig, reihenweise wurden beste Einwurfgelegenheiten vergeben. Trotz deutlicher spielerischer Überlegenheit schaffte man es dadurch nicht, den Vorsprung weiter auszubauen. Ganz im Gegenteil kamen die Mittelhessen besser ins Spiel und hielten die Partie offen. Nun wurden die Offensivaktionen der Rodgauer hektischer, da half es auch wenig, dass es in der umkämpften Partie zahlreiche Zeitstrafen zu notieren gab. Mitte der ersten Hälfte lag man zwar immer noch mit 9:7 in Führung, doch die Lockerheit der Anfangsminuten war völlig dahin. Das sah auch Torhüter Marco Rhein so, der sein Herz in beide Hände nahm und einen Tempogegenstoß der Gäste abfing. Mit raumgreifenden Schritten stürmte der HSG-Kapitän in Richtung Pohlheimer Tor, setzte zum Sprungwurf an und versenkte die Harzkugel zum 10:7 im gegnerischen Netz. Den kollektiven Jubel nutzten die Pohlheimer aber geschickt aus und trafen mit dem Anpfiff ins leere Tor. Trotz des direkten Gegentreffers hatte die Aktion Signalcharakter, denn in der Folge wollten auch die etatmäßigen Rückraumschützen zeigen, dass sie Torjägerqualitäten besitzen. Allen voran Johannes von der Au übernahm jetzt Verantwortung, er erzielte acht seiner neun Treffer in der ersten Halbzeit und trug maßgeblich zur 16:11 Halbzeitführung bei. Nach Wiederanpfiff kamen die Rodgauer mit frischem Wind aus der Kabine, bis zur 40. Minute stellte man die Anzeigetafel auf 20:14. Zu diesem Zeitpunkt deutete nichts darauf hin, dass es noch einmal spannend werden würde, zumal die sich die Gäste durch eine Rote Karte selbst schwächten. Aber spiegelbildlich zur ersten Halbzeit brachten sich die Rodgauer durch fahrlässige Chancenverwertung in Bedrängnis. Innerhalb von acht Minuten hatte man den komfortablen Vorsprung fast wieder hergeschenkt, ehe Maarten Broschek zu 22:19 einnetzte. Nun lief es in der Offensive wieder etwas besser, Henning Schopper mit zwei wichtigen Treffern und erneut Broschek sorgten beim 25:20 für die Vorentscheidung. Bis zum Schlusspfiff änderte sich am Gesamtbild nichts mehr Wesentliches, so dass die nächsten Pluspunkte aufs Konto der Baggerseepiraten wanderten. Restlos zufrieden war Trainer Redmann trotzdem nicht: „Es ist einfach schade, dass sich die Jungs selbst aus der Bahn bringen. Wir spielen uns die Chancen super raus und dann fehlt die letzte Konsequenz im Abschluss. Daran müssen wir arbeiten, aber ich bin zuversichtlich, dass wir Fortschritte erzielen. Mit 10:4 Punkten können wir sehr zufrieden sein, wir fahren jetzt komplett ohne Druck nach Ferndorf.“

Angesprochen auf die neue personelle Alternative im Rückraum fügte er noch schmunzelnd hinzu: „Marco hat einen tollen Wurf, aber das Rückzugsverhalten geht natürlich gar nicht. Da werden wir einige Sprint-Einheiten im Laufe der Woche einbauen müssen“.