Rodgauer Damen gewinnen mit 32:28 (12:12) bei der HSG Gedern/Nidda! -
Das Handballmärchen geht weiter. Die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden konnten auch das vierte Spiel in Folge gewinnen. Sie siegten bei der HSG Gedern/Nidda mit 32:28 (12:12) und kletterten bei nunmehr 8:2-Punkten auf Platz drei. „Nach zwei Drittel der Begegnung haben wir gemerkt, dass hier richtig was geht“, sagte der Rodgauer Trainer Ergün Sahin. Und diese Erkenntnis setzten seine Spielerinnen in die Tat um: Die Vorentscheidung im Hessenderby fiel zwischen der 49. und 54. Minute. Da drehten die Baggerseepiratinnen die Partie, machten aus einem 23:24-Rückstand eine 28:24-Führung. In der Schlussphase ließen sie dann nichts mehr anbrennen, lagen zeitweise sogar mit fünf Treffern in Front. „Ich bin megastolz auf unsere hervorragende Kollektivleistung“, schwärmte Ergün Sahin, der von einem guten Drittligaspiel sprach. „Meine Mädels haben kämpferisch alles abgerufen und als Gedern/Nidda nachließ auch den Ball zirkulieren lassen.“
Ausschlaggebend war die Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. Die Abwehr ließ wenig zu und Fehler im Spielaufbau konnten minimiert werden. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Deckung der Gastgeberinnen ein ums andere Mal ausgespielt. „Sie waren irgendwann unserem Tempo nicht mehr gewachsen“, analysierte Coach Sahin. Wenn es sein musste, waren auch die Würfe aus dem Rückraum drin, nicht zuletzt, weil taktisch umgestellt worden war. Christine Burgard (6) zeigte sich in entscheidenden Momenten treffsicher genauso wie Andrea Mertens (5). „Andi“ hatte eigentlich eine Handballpause eingelegt. Sie wurde jedoch reaktiviert, weil hinter der nur kurz eigesetzten Pia Magnago verletzungsbedingt ein Fragezeichen gestanden hatte. „Das war einer der entscheidenden Schlüssel“, freute sich Ergün Sahin über den Überraschungscoup. Ganz wichtige Treffer im zweiten Abschnitt erzielte ebenso Linksaußen Anna Bretz (5). Insgesamt klingelte es nach dem Seitenwechsel gleich zwanzig Mal im gegnerischen Tor. Hinten zog derweil Torhüterin Naomi Speckhardt den Gastgeberinnen mit diversen Paraden den Zahn.
Immer die passende Antwort parat
In den ersten 30 Minuten hatte es noch nicht nach einem so überzeugenden Erfolg der Rodgauerinnen ausgesehen. Beide Mannschaften leisteten sich in der Anfangsphase recht viele Fehler, es entwickelte sich zu Beginn eine eher zerfahrene Begegnung. Nach und nach gewannen die Baggerseepiratinnen mehr Sicherheit, erarbeiteten sich Mitte der ersten Halbzeit eine 7:5-Führung (15.). Sie versäumten es aber, diesen Vorsprung auszubauen, da sie bei ihren Gegenstößen zu überhastet agierten. So kam Gedern/Nidda zunächst zurück, ging selbst wieder in Führung. Kurz vor dem Kabinengang reagierte Michelle Eichler am schnellsten, angelte sich einen Abpraller und vollendete ihren Sololauf zum 12:12-Halbzeitstand. Nach dem Pausentee wechselte die Führung häufiger. „Immer, wenn wir in Rückstand geraten sind, hatten wir prompt die passende Antwort parat“, lobte Ergün Sahin. Im entscheidenden Moment waren es sogar fünf Antworten in Form von fünf Treffern hintereinander, die das starke Nieder-Rodener Finish einläuteten.
Wieder einmal kam der überragende Teamgeist auch dadurch zum Ausdruck, dass sich sechs weitere Spielerinnen in die Torschützenliste eintragen konnten: Leyla Götz (6/5), Jana Göbel (3), Laura Keller (2), Tamay Adanir (2), Pia Magnago und Katharina Keller. Gedern/Nidda entwickelt sich langsam zum Lieblingsgegner der Rodgauerinnen, die mittlerweile die letzten drei Partien gegen die Wetterauerinnen gewonnen haben. Nun wartet schon die nächste Herausforderung: In zwei Wochen, am 29. Oktober, kommt es daheim in der RODAUSTROM Sportarena zu einem echten Spitzenspiel: Der Dritte Nieder-Roden trifft auf Tabellenführer Bensheim/Auerbach II. Dann soll das Handballmärchen um ein neues Kapitel erweitert werden.