HSG Rodgau Nieder-Roden ist im Spitzenspiel bei Tabellenführer TuS Ferndorf chancenlos und kassiert eine 20:29-Klatsche –

Mit einer ernüchternden Packung im Gepäck mussten die 1. Herren der HSG Rodgau Nieder-Roden am Samstagabend nach dem Spitzenspiel bei Tabellenführer TuS Ferndorf die Heimreise antreten. Vor rund 1.000 Zuschauern in der Sporthalle „Stählerwiese“ in Kreuztal konnten die ersatzgeschwächten „Baggerseepiraten“ nur in der Anfangsphase mit dem Favoriten in der Staffel Süd-West mithalten, hatten schon bald aber der Überlegenheit des ambitionierten Zweitliga-Absteigers aus dem Siegerland nichts mehr entgegenzusetzen und verloren auch in dieser Höhe verdient mit 20:29.

Dabei fing die Partie aus Sicht der Rodgauer durchaus verheißungsvoll an: Henning Schopper erzielte nach 35 Sekunden die 1:0-Führung für die Gäste, die auf ihre beiden besten Torschützen Ketil Horn (verletzt) sowie Johannes von der Au (krank) verzichten mussten. Bis zur 16. Spielminute agierten die HSG-Cracks nach Angaben von Trainer Jan Redmann zwar „dank eines sehr guten Marco Rhein im Tor und einer sehr guten Abwehr“ weiterhin auf Augenhöhe und lagen zu diesem Zeitpunkt auch nur 5:6 in Rückstand. „Danach haben wir aber wirklich schlecht gespielt. Vor allem im Angriff ist meinen Jungs gegen die körperlich starke und passive Verteidigung des Gegners nichts eingefallen, und durch schlechte Würfe sowie viele Fehlpässe und technische Fehler haben wir Ferndorf viele Gegenstöße und einfache Tore ermöglicht“, analysierte der Coach die Phase bis zur Halbzeitsirene, in der sich der Gastgeber auf 16:6 absetzen konnte. Und damit war die Partie natürlich schon entschieden.

Direkt nach dem Wechsel kamen die „Redmänner“ zwar noch einmal auf 11:18 (35.), heran, eine Wende konnten sie der Partie indes nicht mehr geben. „Wir haben aber eine gute Moral gezeigt“, zeigte sich Redmann mit den Darbietungen seiner Schützlinge im zweiten Durchgang durchaus zufrieden. Bei der HSG bestritt im Übrigen der lange verletzte Neuzugang Lars Spieß sein erstes Spiel im neuen Trikot. „Wir haben ihn zunächst nur in der Abwehr eingesetzt, und da hat Lars seine Sache sehr gut gemacht, denn er ist sehr kommunikativ und führt seine Mitspieler“, so der Coach über den Mann mit der Nummer 36, der sich allerdings drei Zeitstrafen einhandelte und deshalb in der 46. Spielminute mit Rot das Feld verlassen musste.

Voll des Lobes war der Rodgauer Trainer zudem über Youngster Ben Seidel. „Er hat seine Chance genutzt und in den 15 Minuten, in denen er ran durfte, nicht nur zwei Tore erzielt, sondern auch sein großes Potenzial angedeutet“, sagte Redmann über das Mega-Talent aus dem eigenen Nachwuchs, das zuvor noch 60 Minuten in der A-Jugend-Bundesliga durchgespielt hatte. Doch natürlich konnten weder Seidel noch Spieß geschweige, denn ihre Mitspieler den klaren Erfolg der souverän agierenden Heimmannschaft noch gefährden, die in der zweiten Hälfte in Anbetracht des klaren Vorsprungs verständlicherweise nicht mehr mit Vollgas agierte.

„Ich habe viele wichtige Erkenntnisse aus diesem Spiel mitnehmen können, und auch einige meiner Akteure dürften im Duell mit einem bärenstarken Gegner, der sowohl auf als auch abseits des Platzes viel professioneller als wir aufgestellt ist, erkannt haben, dass wir noch viel zu tun haben, um auf ein solches Niveau wie Ferndorf zu kommen“, lautet das Fazit von Trainer Jan Redmann, für den die klare Niederlage denn auch „kein Beinbruch“ ist.

Es spielten: Marco Rhein (TW), Philipp Hoepffner (TW), Philipp Keller (2/2), Ben Seidel (2), Felix Mann (2), Simon Brandt (3), Henning Schopper (1), Lars Spieß, Florian Stenger, Niklas Roth (1), Philip Wunderlich, Benedikt Gräsl (1), Filip Brühl (2), Maarten Broschek (3), David Wucherpfennig (2) und Niklas Geck (1).