Rodgauerinnen verlieren mit 22:27 (10:11) gegen die HSG Bensheim/Auerbach II

Es hat trotz des aufopferungsvollen Kampfes nicht gereicht. Die Baggerseepiratinnen hielten lange mit, doch sie konnten den bislang ungeschlagenen Gegner am Ende nicht gefährden. Mit 22:27 (10:11) unterlagen sie im Spitzenspiel dem Tabellenführer HSG Bensheim/Auerbach II. Mit ausschlaggebend für die Niederlage war der schleppende Start in beide Halbzeiten. Da wurde zu viel Respekt gezeigt, zu wenig Druck auf die Gegnerinnen ausgeübt und die Entschlossenheit fehlte. So lagen die Rodgauerinnen nach 13 Minuten mit 2:6 hinten, im Anschluss nahm Ergün Sahin seine erste Auszeit, um die Mannschaft neu einzustellen. „Danach sind wir genauso ins Spiel gekommen wie wir uns das im Training erarbeitet haben – das war hervorragend“, freute sich Nieder-Rodens Trainer. „Zudem haben wir Kampf und Moral an den Tag gelegt, das Pressing klappte besser, es wurden Chancen vorbereitet und genutzt.“ In der Folge holten seine Schützlinge dann Tor um Tor auf und kamen mehrfach zum Ausgleich – erstmals beim Stand von 6:6 (22.), letztmalig beim 10:10 nach gut 27 Minuten. Die Gelegenheit zur Führung war da, blieb jedoch ungenutzt. Sekunden vor der Halbzeitsirene waren es die Gäste, die trafen. Sie waren über einen schnellen Gegenstoß erfolgreich und gingen mit einem knappen Vorsprung in die Pause.

Vor 250 stimmungsvollen Fans in der RODAUSTROM Sportarena lief der Beginn des zweiten Abschnitts ähnlich wie die Anfangsphase der ersten Hälfte. Plötzlich lag Nieder-Roden mit 10:14 zurück (34.), kurz darauf sogar mit 12:17 (38.). „Dadurch mussten wir immer einem Rückstand hinterherlaufen, was viel Kraft gekostet hat“, analysierte Ergün Sahin. Immerhin fruchtete die nächste Auszeit, die Baggerseepiratinnen kamen zwischenzeitlich wieder ran. Mitte der zweiten Hälfte keimte beim Stand von 17:19 etwas Hoffnung auf (45.). Da hatte sich die Mannschaft mit aller Macht gegen die Niederlage gestemmt. Doch durch einen 6:0-Lauf machte Bensheim/Auerbach alles klar, beim Stand von 17:25 war die Partie gelaufen (54.). „In dieser Schlüsselphase habe ich bei einzelnen Akteuren von uns die allerletzte Konsequenz vermisst“, monierte Ergün Sahin. Seine Spielerinnen betrieben in den letzten Minuten noch Ergebniskosmetik; der Coach hätte sich angesichts des tollen Einsatzes ein noch engeres Resultat gewünscht: „Beim Blick auf den Endstand gerät die erste Halbzeit außer Acht, in der wir gleichwertig waren“, befand er, dass im Südhessenderby gegen die Bensheim/Auerbacher Bundesligareserve mehr drin gewesen wäre: „Ich bin stolz auf die Leistung meiner Mannschaft“, lobte er. „Auch vor dem Hintergrund, dass die Gäste über einen sehr starken Kader verfügen.“

So nützte letztlich das Daumendrücken nichts, das der Spieltagspartner HOCK vorab mit auf den Weg gegeben hatte. Erfolgreichste Torschützin bei den Baggerseepiratinnen aus dem Spiel heraus war die starke Linksaußen Anna Bretz, die sechsmal traf. Leyla Götz (6/6) verwandelte alle Siebenmeter, die gleich dreimal nach Fouls an der vorstoßenden Jana Göbel gegeben wurden. Christine Burgard war viermal erfolgreich, hatte in mehreren Situationen zudem Pech mit dem Aluminium. Auch die Torhüterinnen Naomi Speckhardt (erste Halbzeit) und Sophie Born (zwei Halbzeit) konnten sich einige Male auszeichnen. In der Schlussphase kamen dann auch noch die Younsters wie Jil Riecke und Jule Krüger zum Einsatz. Die Baggerseepiratinnen bleiben trotz der Niederlage auf Platz drei. „Wir haben heute viele Erfahrungswerte gesammelt und uns weiterentwickelt für die kommenden Begegnungen“, resümierte Ergün Sahin. Am nächsten Wochenende haben die HSG-Frauen erst einmal spielfrei, können Kräfte tanken. Danach wartet am 13. November in einem weiteren Derby die schwere Auswärtshürde bei Mainz 05 II.