Baggerseepiraten verlieren beim VfL Gummersbach II unnötig mit 23:26

Die 1. Herren der HSG Rodgau Nieder-Roden haben am Sonntag die zweite Auswärtsniederlage in Folge erlitten. Doch während sich die Schützlinge von Trainer Jan Redmann in der vorigen Woche nicht über die auch in dieser Höhe verdiente 20:29-Klatsche bei Spitzenreiter TuS Ferndorf beschweren durften, war das 23:26 beim VfL Gummersbach II nach einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie aus Sicht des Rodgauer Coaches „sehr ärgerlich, weil absolut unnötig“. Doch dadurch belegen seine Jungs aktuell mit 10:8 Punkten nur noch Rang sechs der 3. Liga Südwest – und könnten im Tableau sogar noch weiter abrutschen, da der neunte Spieltag erst in den kommenden Tagen komplettiert wird.

Im Duell mit dem Nachwuchs des Handball-Renommierklubs aus dem Oberbergischen, der mit Martin Nagy auf einen exzellenten Torhüter aus dem Erstliga-Kader bauen konnte, erwischten die „Baggerseepiraten“, die wie schon in der Vorwoche verletzungsbedingt auf ihren besten Torschützen Ketil Horn verzichten mussten, einen guten Start und lagen in der 5. Spielminute mit 2:3 in Führung. In den folgenden sechs Minuten gelang den Gästen indes nur ein Treffer, sodass sich die zweite Mannschaft des Vereins für Leibesübungen ihrerseits einen 6:4-Vorsprung erarbeiten konnte.

Doch die „Redmänner“, die nach Angaben ihres Übungsleiters „eine sehr ordentliche Deckungsarbeit zeigten“ und sich zudem auf den gewohnt stark haltenden Torwart Marco Rhein verlassen konnten, verwandelten den 8:6-Rückstand (17.) mit drei Toren hintereinander in eine 8:9- und wenig später in eine 9:11-Führung. Diese hätte sogar noch deutlicher ausfallen können, aber erneut vergaben die Rodgauer zwei Siebenmeter. Somit mussten sich die Südhessen zur Halbzeit mit einem knappen 10:11 zufriedengeben.

Eklatante Abschlußschwäche großes Manko

Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel zunächst so ausgeglichen wie im ersten Durchgang. Erst vergrößerten die HSG-Cracks ihren Vorsprung minimal (13:15 in der 36. Spielminute), dann konnte sich die Heimmannschaft über das 16:15 freuen (41.), ehe wiederum die HSG das Blatt wendete und mit 18:19 (47.) die Nase leicht vorn hatte. Das aber sollte die letzte Führung der Gäste bleiben.

„Wir haben in der Schlussphase aufgrund eklatanter Fehlwürfe von den Außenpositionen und vom Kreis sowie zu vieler technischer Fehler den Faden und damit auch das Spiel verloren“, monierte Redmann, der gleichzeitig den Talentschuppen des zwölffachen deutschen Meisters, fünffachen Pokalsiegers und elffachen Europapokalsiegers lobte: „Die Jungs trainieren dort jeden Tag unter Profibedingungen und agieren daher trotz ihres jungen Alters schon sehr clever und diszipliniert.“

Die Gummersbacher Reserve habe hinten eine „sehr unangenehme 5:1- beziehungsweise 3:2:1-Deckung und im Angriff sehr geduldig gespielt, sodass wir kaum ins Tempospiel gekommen sind“. Insofern habe es auch keine Rolle gespielt, dass die U23 des VfL noch am Freitagabend bei der TuS 04 Dansenberg gefordert war, wo sie nach zuvor sechs Siegen hintereinander mit 25:29 verloren hatte. Die Rodgauer Cracks hingegen hätten sich laut ihrem Trainer zwar „viele gute Möglichkeiten herausgespielt, aber zu wenige davon genutzt“. Diese „mangelnde Chancenverwertung zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Spiele, und das müssen wir dringend abstellen, um wieder erfolgreicher sein zu können“, so Jan Redmann abschließend.

Es spielten: Marco Rhein (TW), Philipp Hoepffner (TW), Philipp Keller (3/3), Ben Seidel, Felix Mann (1), Simon Brandt, Henning Schopper (4), Lars Spieß, Florian Stenger (3), Philip Wunderlich (1), Johannes von der Au (4), Benedikt Gräsl (2), Filip Brühl, Maarten Broschek (3), David Wucherpfennig (1) und Niklas Geck (1).