HSG Rodgau Nieder-Roden durch 30:26 über die HG Saarlouis wieder auf Erfolgskurs

Nachdem die „Baggerseepiraten“ zuletzt zweimal hintereinander in fremden Gewässern (sprich: Sporthallen) Schiffbruch erlitten hatten, konnten sie am Samstag vom Ufer der Rodau aus (also in der Rodaustrom Sportarena) endlich wieder auf Erfolgskurs segeln: Dank einer über weite Strecken richtig guten Leistung besiegte das Team von Trainer Jan Redmann die HG Saarlouis verdient mit 30:26 und schob sich in der Tabelle der 3. Liga Südwest mit nunmehr 12:8 Punkten an den Gästen aus dem Saarland (11:9) vorbei auf Rang sechs.

Die Partie zwischen den zuletzt an einer miserablen Chancenverwertung laborierenden 1. Herren der HSG Rodgau Nieder-Roden und den ambitionierten Gästen, die jahrelang fester Bestandteil der 2. Bundesliga waren und dorthin auch nur zu gerne wieder zurückkehren würden, begann mit einem echten Knaller. Und zwar einem für Johannes von der Au äußerst schmerzhaften: Als sich der HSG-Crack durch die Abwehr des Gegners durchtanken wollte, traf ihn Branko Koloper mit voller Wucht, aber mutmaßlich unabsichtlich, im Gesicht, weshalb Saarlouis‘ Spielertrainer und Abwehr-Chef von den souveränen Schiedsrichtern nach nicht einmal zwei Spielminuten mit der Roten Karte disqualifiziert wurde.

Diesen Schock mussten die Gäste erst einmal verdauen, und so setzten sich die Rodgauer bis zur 7. Minute auf 5:2 ab. Doch durch einige technische Fehler und Fehlwürfe brachten die „Redmänner“ die Saarländer danach wieder ins Spiel, und es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie auf Augenhöhe, in der die Gastgeber zwar immer einen Treffer vorlegten, sich aber bis zum 9:9 (19.) nicht absetzen konnten. Erst als der an diesem Abend mal wieder bärenstarke Torhüter Marco Rhein, der trotz dreier (unbeabsichtigter) Kopftreffer 15 Paraden (darunter zwei gehaltene Siebenmeter) verbuchen konnte, seinen Kasten in Kooperation mit dem extrem engagierten Mittelblock der HSG gut fünf Minuten komplett vernagelte, setzte sich sein Team auf 12:9 ab. Und diese Drei-Tore-Führung verteidigten die Rodgauer bis zum 15:12-Halbzeitstand.

Nach dem Seitenwechsel bekamen die Redmann-Schützlinge den im ersten Durchgang überragenden HG-Rechtshalben Marcel Becker besser in den Griff, zeigten auch im Angriff mitunter prima Spielzüge und bauten dadurch den Vorsprung auf sechs Treffer (23:17/47.) aus. Damit schien der Drops gelutscht zu sein – doch Pustekuchen. „Danach hat bei meinen Spielern der Kopf angefangen zu arbeiten“, analysierte Jan Redmann nach der Partie die Phase bis zur 51. Spielminute, in der sich Saarlouis – vor allem dank einiger durch HSG-Akteure vergebener „hundertprozentiger“ Torchancen – bis auf 24:22 herankämpfen konnte.

Dass das Spiel da nicht kippte, war vor allem Marco „Ich lass hier jetzt keinen mehr R(h)ein“ zu verdanken, der gleich drei Monsterparaden hintereinander zeigte und damit den Gegnern endgültig den Zahn zog. Gleichzeitig erzielten der vorne wie hinten sehr agile Simon Brandt, der mit acht Treffern beste Rodgauer Torschütze Johannes von der Au mit einem Hammer-Unterarmwurf sowie die Außen Benedikt Gräsl und Filip Brühl vier Treffer in Serie, wodurch die Begegnung endgültig entschieden war. Die Ergebniskosmetik durch die Gäste bis zum Endstand von 30:26 fiel da nicht mehr ins Gewicht.

„Meine Jungs haben das heute die meiste Zeit richtig gut gemacht, mit hoher Intensität gespielt, die Zweikämpfe gesucht und dadurch auch das Publikum auf ihre Seite gezogen“, zeigte sich der Rodgauer Coach nach den 60 umkämpften Minuten sehr zufrieden mit den Darbietungen seiner Schützlinge. Positiv bemerkbar machte sich im Übrigen, dass die beiden lange angeschlagenen beziehungsweise verletzten Philipp Keller, der sechs von acht Siebenmetern verwandelte, und Lars Spieß mehr Spielanteile in der Offensive bekamen und dadurch die HSG variabler agieren konnte.

Darauf wird es auch in der nächsten Partie ankommen, die die „Baggerseepiraten“ am kommenden Samstag (12.) ab 19.30 Uhr bei der VTV Mundenheim bestreiten. Der Aufsteiger aus dem Ludwigshafener Ortsbezirk hat sich prima in der 3. Liga etabliert und steht aktuell mit 10:10 Punkten auf Rang 9. „Das ist eine große Aufgabe für uns, denn wir bekommen es in einer eklig kleinen Halle mit einem schweren Gegner zu tun“, blickte Jan Redmann mit reichlich Respekt der nächsten Auswärtsaufgabe seines Teams entgegen.

Es spielten: Marco Rhein (TW), Philipp Hoepffner (TW), Philipp Keller (6/6), Ben Seidel, Felix Mann, Simon Brandt (3), Henning Schopper (4), Lars Spieß (1), Nick Weiland, Florian Stenger (2), Philip Wunderlich, Johannes von der Au (8), Benedikt Gräsl (1), Filip Brühl (5), Maarten Broschek und David Wucherpfennig.