Bei Mainz 05 II steht den Rodgauerinnen vor allem das Aluminium im Weg
Es war ein sehr beherzter Auftritt. Doch leider wurde es nichts mit den anvisierten Punkten beim Nachbarschaftsduell in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Mit 22:26 (12:10) unterlagen die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden unglücklich der Zweitligareserve von Mainz 05. „Das Ergebnis ist schade, denn es war mehr drin“, haderte Ergün Sahin. „Gefühlt haben wir 20 freie Würfe vergeben oder den Pfosten getroffen“, resümierte der Rodgauer Trainer. „Durch diese zahlreichen vergebenen Chancen haben wir uns am Ende für unsere tolle Teamleistung nicht belohnt.“ Er lobte die starke kämpferische Einstellung seiner Spielerinnen, besonders in der ersten Halbzeit. „Das war top in der Abwehr, mit super viel Tempo und gut erarbeiteten Möglichkeiten“, befand Sahin, der zwischenzeitlich ein „Riesenspiel“ sah. „In Abschnitt eins hätten wir den Grundstein für einen Sieg legen können, wenn wir im Abschluss häufiger erfolgreich gewesen wären.“
So gingen die HSG-Frauen „nur“ mit einer Zwei-Tore-Führung in die Kabinen, die früh hergegeben wurde. Schnell kassierten sie unmittelbar nach dem Pausentee gleich drei Treffer hintereinander und lagen nach gut 32 Minuten plötzlich 12:13 zurück. Noch einmal kamen die Rodgauerinnen zurück, gingen ihrerseits wieder mit 15:13 in Führung (36.). Der restliche Verlauf ist schnell erzählt: Die Gastgeberinnen trafen fünfmal in Folge zum 18:15 (44.) bauten dann ihren Vorsprung stetig aus. Knapp acht Minuten vor dem Ende schien die Partie beim Stand von 23:18 für Mainz entschieden. Danach flackerte auf Nieder-Rodener Seite kurzzeitig ein Hoffnungsschimmer auf: Im Anschluss an eine Auszeit kämpften sich die Baggerseepiratinnen neuerlich auf drei Tore heran. „Wir haben angesichts des Rückstandes zwangsläufig offensiver agiert“, berichtete Ergün Sahin. „Allerdings bekamen wir in dieser Phase zu leichte Gegentore aus dem Rückraum.“ So war die dritte Saisonniederlage besiegelt.
Jetzt heißt es, „Mund abputzen“ und nach vorne zu schauen. Kommendes Wochenende wartet auf die Baggerseepiratinnen zuhause schon die nächste wichtige Prüfung in der Drittliga-Staffel Süd-West. Am Samstag gastiert die HSG Wittlich ab 17 Uhr in der RODAUSTROM Sportarena. Zwar reist der Gegner von der Mosel als Tabellenvorletzter nach Nieder-Roden. Allerdings liegt Wittlich lediglich vier Punkte hinter den Rodgauerinnen. So ist der anstehende Vergleich der richtige Zeitpunkt, den dritten Heimsieg einzufahren und das Punktepolster auf die Abstiegsplätze wieder etwas auszubauen. Dann soll das Aluminium nicht mehr im Weg stehen. „Wir werden es besser machen und im Abschluss ein ganz anderes, wesentlich kaltschnäuzigeres Gesicht zeigen“, verspricht Ergün Sahin.