HSG erkämpft sich zum Abschluss der Hinrunde bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II ein 26:26

Die 1. Herren der HSG Rodgau Nieder-Roden haben die Hinrunde der 3. Liga Südwest mit einem 26:26 bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II abgeschlossen. Damit blieben die „Baggerseepiraten“ zwar auch im vierten Auswärtsspiel hintereinander sieglos und stehen in der Tabellemit mit nunmehr 16:10 Zählern auf Rang 5. Dennoch zeigte sich Trainer Jan Redmann sowohl mit den Darbietungen seiner Schützlinge bei der Wetzlarer Bundesliga-Reserve als auch insgesamt mit dem Verlauf der gesamten Vorrunde zufrieden.

„Die Jungs haben über weite Strecken ein wirklich gutes Spiel gegen einen starken Gegner gemacht, der zuletzt einen richtigen Lauf hatte“, konstatierte der Rodgauer Übungsleiter nach einer umkämpften Partie, die vor allem in der zweiten Hälfte einer Achterbahnfahrt glich. Das Wechselbad der Gefühle beendete Johannes von der Auerst drei Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem umjubelten Ausgleichstreffer.

Der dynamische Rückraumspieler zeichnete sich in der 5. Spielminute auch für den ersten Treffer der Gäste verantwortlich, die im ersten Durchgang indes immer dem tonangebenden mittelhessischen Talentschuppen hinterherhecheln mussten. Erschwert wurde die Aufgabe für die Rodgauer dadurch, dass sie nicht nur auf die schon länger verletzt fehlende Rückraumachse Lars Spieß/Ketil Horn verzichten mussten, sondern auch Kapitän und Torwart Marco Rhein wegen einer leichten Gehirnerschütterung, die er durcheinen Kopftreffer im Kirchzell-Spiel erlitten hatte, zunächst geschont wurde.

Sein junger Stellvertreter Philipp Hoepffner machte seine Sache zwar laut Redmann „sehr ordentlich“, konnte aber nicht verhindern, dass sich die Hausherren in der 19. Spielminute durch zwei Treffer in nur 15 Sekunden erstmals auf vier Treffer (10:6) absetzten. Doch die „Baggerseepiraten“ zeigten nach Darstellung ihres Coaches „eine gute Energie und Körpersprache“ und hätten den Rückstand kurz vor der Pause auf ein Tor verringern können. In eigener Überzahl leisteten sich die „Redmänner“ allerdings einen unnötigen Ballverlust und kassierten mit der Halbzeitsirene das 15:12.

Dieser Abstand blieb zunächst auch nach dem Seitenwechsel bis zur 37. Spielminute gewahrt (18:15), doch dann rührten die Gäste in der Abwehr Beton an und blieben sieben Minuten ohne Gegentreffer, während sie selbst die Harzpille gleich sechsmal in den gegnerischen Kasten wuchteten. Die daraus resultierende 18:21-Führung verteidigte die junge Truppe aus Südhessen verbissen bis zehn Minuten vor Schluss (22:24), ehe das Pendel wieder zugunsten der Gastgeber ausschlug: Der Bundesliga-Nachwuchs erzielte dann nämlich seinerseits vier Tore in Folge und schien beim 26:24 (53.) auf die Siegerstraße eingebogen zu sein.

Doch dem war nicht so: Abermals ließen die Redmann-Schützlinge, bei denen nun Stammkeeper Rhein der Deckung zusätzliche Stabilität verlieh und seine Kiste bis zum Abpfiff komplett vernagelte, sieben Minuten keinen Gegentreffer zu. Und so kamen sie am Ende zu einem aufgrund des Treffers kurz vor Schluss glücklichen, aber gerechten Unentschieden.

Das sah auch Jan Redmann so: „Meine Jungs haben eine tolle Moral gezeigt, überragend gekämpft und sich den Punkt redlich verdient.“ Und hätten seine Schützlinge, bei denender sechsfache Torschütze Niklas Roth erstmals sein Potenzial so richtig andeuten konnte, nicht eine extrem schwache Wurfquote von beiden Außenpositionen gehabt und obendrein fünf Minuten vor dem Ende auch noch einen Siebenmeter vergeben, dann wäre am Samstag sogar der erste Auswärtssieg seit dem 29:23-Erfolg in Gelnhausen Anfang Oktober drin gewesen.

Dieser Erfolg sowie der Last-Minute-Triumph in Hanau eine Woche zuvor (30:29) und die 29:15-Gala weitere sieben Tage vorher gegen die TuS Dansenberg waren nach Ansicht des HSG-Coaches die Höhepunkte der bisherigen Spielzeit. „Ich bin zufrieden mit unserem bisherigen Abschneiden, denn wir haben in einer äußerst ausgeglichenen Liga nicht nur einige spektakuläre Auftritte hingelegt, sondern auch im November 6:2 Punkte geholt und nur bei der Niederlage bei Tabellenführer Ferndorf unsere Grenzen aufgezeigt bekommen“, so Redmann. All dies sei umso höher zu bewerten, als der Rodgauer Drittligist vor der Saison mit Timo Kaiser, Michael Weidinger und Philippe Kohlstrung drei Führungsspieler verloren hatte und der als Ersatz vorgesehene Lars Spieß diese Rolle verletzungsbedingt kaum ausfüllen konnte. Daher fehle dem blutjungen Team mitunter noch etwas die Eingespieltheit und Kaltschnäuzigkeit.

Das nächste Spiel bestreiten die „Baggerseepiraten“ am Samstag, 3. Dezember, zum Auftakt der Rückrunde ab 19.30 Uhr beim noch punktlosen Schlusslicht DJK Waldbüttelbrun. Dass sie dabei haushoher Favorit sind, versteht sich von selbst – aber dennoch erwartet Jan Redmann „eine schwere Aufgabe, weil der Gegner nichts mehr zu verlieren hat und befreit aufspielen kann“.

Es spielten gegen Dutenhofen-Münchholzhausen: Marco Rhein (TW), Philipp Hoepffner (TW), Philipp Keller (3/2), Ben Seidel, Felix Mann (1), Simon Brandt, Henning Schopper (5), Florian Stenger (2), Niklas Roth (6), Philip Wunderlich (1), Johannes von der Au (4), Benedikt Gräsl, Filip Brühl (1), Maarten Broschek, David Wucherpfennig(2) und Niklas Geck (1).