HSG fegt die mHSG Friesenheim-Hochdorf II mit 33:23 aus der Halle
„Defense makes the difference“. Diese Weisheit aus dem chronisch Anglizismus-lastigen Basketball trifft auch im sprachlich eher bodenständigen Handball voll und ganz zu. Das belegte das jüngste Heimspiel der 1. Herren der HSG Rodgau Nieder-Roden. Denn nachdem sie in der Vorwoche bei der 30:32-Niederlage bei der DJKWaldbüttelbrunn in der Verteidigung über weite Strecken eine desolate Leistung gezeigt hatten, präsentierten sich die Schützlinge von Trainer Jan Redmann am Samstagin der heimischen Rodaustrom Sportarena gerade in der Abwehr von ihrer Schokoladenseite und feierten – eben weil die Defensive den Unterschied ausmacht – einen auch in dieser Höhe verdienten 33:23-Erfolg über diemHSG Friesenheim-Hochdorf II.
Dass sie sich für die unerwartete Schlappe beimSchlusslichtder 3. Liga Südwest rehabilitieren und zudem unbedingt Revanche für die im Hinspiel bei der Bundesliga-Reserve der Eulen Ludwigshafen erlittene 22:25-Niederlage nehmen wollten, stellten die Rodgauer Torjäger von Anfang an unter Beweis. Gestützt auf eine lauffreudige und daher sehr bewegliche 6:0-Deckung ließen sie die Gäste in der Anfangsphase kaum zur Entfaltung kommen. Und wenn doch mal ein Ball der Pfälzer das Abwehr-Bollwerk der „Baggerseepiraten“ durchdrang, war ja immer noch HSG-Keeper Marco Rheinda, der wieder eine sehr starke Leistung zeigte und in der Anfangsphase kaum einen Gegentreffer zuließ.
Kein Wunder also, dass sich die Hausherren über 5:1 (9. Spielminute) bis auf 10:4 (18.) absetzen konnten und so Gäste-Coach Gabriel Schmiedt zur ersten Auszeit zwangen. Danach kam derLudwigshafener Bundesliga-Nachwuchs zwar etwas besser ins Spiel, doch die sehr fokussiert agierenden HSG-Cracks, bei denen dergerade mal 17 Jahre alte RückraumspielerBen Seidel in Abwehr und Angriff eineungemein abgeklärte Vorstellung ablieferte, blieben tonangebend und hatten stets die passende Antwort auf die Aktionen der Gäste parat. Zur Halbzeit führten die Rodgauer denn auch verdient mit 16:11, mussten allerdings als kleinen Schönheitsfehler in einer bis dato wirklich guten Partie einen direkt verwandelten Freiwurf nach Ablauf der Spielzeit verdauen.
Das gelang ihnen indes problemlos, und so sahen die leider nur 325 Zuschauerauch nach dem Seitenwechsel eine dominante HSG-Truppe, die nach Ansichtihres Trainers „über weite Strecken des Spiels nahezu perfekt“ agierte. Diese Meinung unterfütterte Redmann mit dem Hinweis auf insgesamt nur acht Fehlwürfe und vier technische Fehler seiner Jungs: „Solche Werte findet man in der Bundesliga kaum.“ Dementsprechend wurde der Vorsprung zunächst auf 19:12 (35.) und über 25:17 (46.) sowie 28:19 (50.)auf 31:21 (56.) ausgebaut. Und bei dieser Zehn-Tore-Führung blieb es dann bis zur Schlusssirene.
Aus einem geschlossenen Team ragte im zweiten Durchgang Henning Schopper heraus, der da nicht nur sechs seiner sieben Treffer erzielte, sondern auch seine Mitspieler immer wieder mit überraschenden Pässen in Szene setzte. Aber den in dieser Höhe nicht zu erwartenden Sieg holte sich die junge Rodgauer Mannschaft, für die Oskar Fink sein erstes Drittliga-Tor erzielte, vor allem dank ihrer bärenstarken Darbietungen in der Abwehr.
Das sah auch Trainer Jan Redmann so. „Wir haben es endlich einmal geschafft, über 60 Minuten durchgehend auf einem hohen Niveau zu verteidigen und auch im Angriff konzentriert und konsequent unsere Möglichkeiten zu nutzen“, zeigte sich derHSG-Coach nach dem Spiel sehr zufrieden mit der Tatsache, „dass mein Team Charakter und die richtige Reaktion auf die Niederlage inWaldbüttelbrunn gezeigt hat“.
In der Tabelle belegendie Redmann-Schützlinge mit nunmehr 18:12 Zählern weiterhinRang 5 und können somit im letzten Spiel vor der kurzen Weihnachtspause, das sie am Samstag, 17. Dezember, ab 20 Uhr bei der TuS Dansenberg bestreiten, die als Ziel ausgegebenen 20 Pluspunkte noch erreichen. Das dürfte allerdings trotz des klaren 29:15-Hinspielerfolgs ein schwieriges Unterfangen werden, denn der Gegner aus dem Kaiserslauterner Stadtteil ist mit viel höheren Ambitionen in die Saison gegangen, als es der augenblickliche 7. Tabellenplatz bei 15:15 Punkten vermuten ließe.
Es spielten gegen Friesenheim-Hochdorf II: Marco Rhein (TW), Philipp Hoepffner (TW), Philipp Keller (4/4), Ben Seidel (7), Felix Mann (1), Simon Brandt (1), Henning Schopper (7), Florian Stenger (5), Philippe Kohlstrung, Oskar Fink (1), Niklas Roth (1), Philip Wunderlich, Johannes von der Au (1), Benedikt Gräsl, Filip Brühl (5) und Niklas Geck.