Im Derby bei der TSG Eddersheim sind zwanzig gute Minuten zu wenig –

Es wurde nichts mit den angestrebten Punkten im ersten Spiel des neuen Jahres. Mit 29:34 (16:17) verloren die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden das Rhein-Main-Derby bei der TSG Eddersheim. Dabei hatte es anfänglich durchaus berechtigten Grund zum Optimismus gegeben – die erste Halbzeit begann gut für die Baggerseepiratinnen. Sie übernahmen das Kommando und in der 13. Minute lagen sie mit 7:4 in Front. Der Drei-Tore-Vorsprung konnte bis zur 21. Minute gehalten werden. Da führten die Rodgauerinnen nach einem Treffer von Jana Göbel (5) mit 11:8. „Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir super gespielt“, war HSG-Trainer Ergün Sahin zunächst mit der Vorstellung seiner Schützlinge einverstanden. Doch danach sah er einen unerwarteten Einbruch. „In der Abwehr bekamen wir plötzlich keinen Zugriff mehr und vorne wurden zu viele, teils freie Würfe vergeben.“ Die Folge: Eddersheim kam wieder heran, glich zum 11:11 aus (25.). Das Unentschieden hatte auch bis zur Halbzeitsirene vorerst Bestand (16:16), Doch in der Overtime verwandelten die Gastgeberinnen einen Siebenmeter und gingen mit einer 17:16-Führung in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel wurden die HSG-Damen kalt erwischt. Durch einen 7:1-Lauf zog Eddersheim auf 24:18 davon (39.). Ergün Sahin sah sich gezwungen, die nächste Auszeit zu nehmen. Die Ansprache fruchtete, denn zwischenzeitlich konnten die Baggerseepiratinnen auf drei Tore verkürzen: Nur noch 22:25 stand es aus ihrer Sicht (42.). In dieser Phase zeichneten sich die ganz jungen Spielerinnen Jil Riecke (2) und Jule Krüger als Torschützinnen aus. Danach drehte das Spiel allerdings wieder in die andere Richtung. „Wir sind in das alte Schema zurückgefallen“, monierte Ergün Sahin. So lag die HSG in der 47. Minute mit 23:29 hinten. Als die achtfache Torschützen Pia Magnago (8/2) noch einmal auf 26:30 verkürzte, keimte ein bisschen Hoffnung auf (53.). Doch am Ende reichte es nicht mehr für etwas Zählbares. Auch der Versuch, die Wende durch eine offensivere Deckung zu schaffen, klappte nicht. „Und im Angriff haben wir leider oft zu statisch gespielt“, resümierte Sahin.

Erwähnenswert war die gute Torhüterinnenleistung von Sophie Born. Sie traf einmal ins leere gegnerische Tor, hielt einige schwere Bälle, wurde aber zu oft von ihrer Abwehr alleine gelassen. Durch die Niederlage ist der Vorsprung auf den Relegationsplatz acht auf fünf Zähler geschmolzen. Nun gilt es, nach vorne zu schauen: Nächsten Samstag, um 17 Uhr in der RODAUSTROM Sportarena, kann die Scharte gegen den Tabellensiebten St. Leon/Reilingen ausgewetzt werden. „Für uns zählen in diesem Heimspiel nur zwei Punkte“, bekräftigt Ergün Sahin. „Das wird für uns kein Selbstläufer, bei unserem nächsten Gegner ist ein Aufwärtstrend erkennbar“, warnt der Rodgauer Trainer. „Wir müssen an uns glauben, es besser machen, mehr Konsequenz und ein ganz anderes Gesicht zeigen.“ Wenn das gelingt, sollte es mit dem ersten Sieg im neuen Jahr klappen.